Werkssiedlung Hubertus

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Kerpen (Nordrhein-Westfalen)
Kreis(e): Rhein-Erft-Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 51′ 3,59″ N: 6° 46′ 16,18″ O 50,851°N: 6,77116°O
Koordinate UTM 32.343.110,96 m: 5.635.622,45 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.554.350,34 m: 5.635.354,09 m
  • Brüggen, Werkssiedlung Hubertus, Blick von Westen, 3.11.2022

    Brüggen, Werkssiedlung Hubertus, Blick von Westen, 3.11.2022

    Fotograf/Urheber:
    Dr. Alexander Kierdorf
    Medientyp:
    Bild
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Entwicklungsgeschichte:
Im Rahmen seiner vielfältigen Aktivitäten übernahm der Kierdorfer Unternehmer Carl Brendgen um 1900 auch die Rechte an der Grube Hubertus bei Brüggen. Dafür legte er um 1905 eine neue Brikettfabrik an, deren Verwaltung, Dienstwohnungen und Kasino unmittelbar an der Heerstraße liegen, die, von Bonn nach Neuss führend, in römischer Zeit zwischen Ville und Erft angelegt worden war. Mit der Eröffnung der Brikettfabrik 1908 wurde Hubertus in eine AG umgebildet, die Ende 1939 an die Erftbergbau AG, 1956 an die Roddergrube AG und schließlich 1960 in den Besitz der RAG kam. Nach einem schweren Unglück wurde die Brikettfabrik 1964 geschlossen und bis 1967 abgebrochen. Die Grube ging in der Vereinigten Ville auf, die schließlich aufgegeben und rekultiviert wurde. Brüggen gehörte zum Amt Türnich, dessen Gebiet und Orte größtenteils dem Braunkohlenabbau zum Opfer fielen, und das deshalb 1975 aufgelöst und den benachbarten Städten und Gemeinden (Kerpen, Frechen, Erftstadt) zugeschlagen wurde.

Beschreibung:
Werkssiedlung der rückwärtig anschließenden Brikettfabrik Hubertus. Die Bauten bilden eine Zeile auf der Nordostseite der Heerstraße, von rechts nach links Doppelhaus mit mehrfach umgebauten Annexen, dann nach einer Durchfahrt eine geschlossene Reihe von dreigeschossigen, drei Fensterachsen breiten Wohnhäusern, abschließend das fünfachsige Kasino. Die Bauten verbinden ihre qualitätvollen, mehrfarbigen Sichtbackstein-Fassaden aus dem von Carl Brendgen ebenfalls produzierten Brendgen-Klinker. Unmittelbar dahinter, in ihrem Produktionsablauf parallel zwischen Straße und der dahinter verlaufenden Eisenbahnstrecke aufgebaut, befand sich die sehr leistungsfähige Brikettfabrik, deren drei Schornsteine jahrzehntelang das Ortsbild prägten. Auf Höhe der erhaltenen Bauten lag der Rinnenhof der Fabrik.

Datierung:
  • ca. 1900 bis 1910

Literatur:
  • Rombach, Gert; Geschichtskreis Kierdorf (Hg.): Kierdorf - die Wiege des Rheinischen Braunkohlenbergbaus: Carl Brendgen - Geschichte und Entwicklung seiner Brikettfabriken; Erftstadt 2008
  • Gemeinde Türnich (Hg.): Türnich im Wandel der Zeit, o.O. 1974
  • Pokschewinski, Karl / Schüler, Volker / Coenen, Manfred: Brikettfabriken und Anschlußbahnen im Rheinischen Braunkohlenbergbau. Gülzow 2004

(Dr. Alexander Kierdorf, 2022)

BKM-Nummer: 20508000

Werkssiedlung Hubertus

Schlagwörter
Ort
Kerpen
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Werkssiedlung Hubertus”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-20508000 (Abgerufen: 16. Mai 2025)
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