Die Süchtelner Höhen sind Teil eines Höhenrückens, der sich zwischen Viersen und Süchteln ca. 60-80 m ü. NN aus der niederrheinischen Ebene heraushebt und mit einer Vielzahl baulicher Zeugnisse die jahrhundertealte, intensive Durchdringung und Überlagerung einer Kulturlandschaft durch menschliche Nutzung dokumentiert. Herausragendes, flächenhaftes Kulturlandschaftselement ist der Süchtelner Erbenwald, ehemals ein geschlossener Allmendewald der Grundherrschaft der Kölner Abtei St. Pantaleon, der noch heute weitgehend mit Wald bedeckt und somit raumwirksam ist. Hier haben sich eine Vielzahl von Relikten historischer Waldnutzung erhalten wie historische Stock- und Kopfbuchenparzellen mit Buchenkampen oder „gelemmte“ und dadurch verzweigte Baumgruppen in verschiedenen Formen wie Reihen oder Kränze. Weitere charakteristische kulturlandschaftliche Überformungsphasen zeigen sich mit den mittelalterlich-frühneuzeitlichen Landwehren sowie den Gedenkkreuzen, Fußfallstationen und der Wallfahrtskirche St. Irmingardis als Zeugnissen einer sakralen Landschaftsumwidmung im 17./18. Jahrhundert.
Gegen Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die Süchtelner Höhen als Ausflugslandschaft erschlossen, wie u.a. an dem Bismarckturm als Aussichtsturm, Sportanlagen, den Resten einer Pferderennbahn, an einem Wildgehege abzulesen ist.
Spezifische Ziele und Leitbilder:
- Sicherung der Landwehren;
- Waldbewirtschaftung nach historischen Vorbild;
- Erhalt der historischen Stadtkerne;
- Kulturlandschaftliches Entwicklungskonzept zur Lenkung der Freizeitnutzung.
Aus: Landschaftsverband Westfalen-Lippe und Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.): Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zur Landesplanung in Nordrhein-Westfalen. Münster, Köln. 2007
Internet
Kulturlandschaften in NRW (Abgerufen: 03.04.2018)