Die LVR-Klinik für Orthopädie Viersen besteht seit 100 Jahren am Standort Viersen-Süchteln. Ursprünglich wurde sie als orthopädische Kinderklinik im Jahre 1921 gegründet. Heute werden hier jährlich etwa 3.500 Patientinnen und Patienten aus dem gesamten Rheinland mit modernsten Methoden der orthopädischen Chirurgie versorgt. Das Behandlungsspektrum umfasst Erkrankungen von Knochen, Gelenken, Muskeln und Sehnen. Rücken, Schulter, Hüfte, Knie, Sprunggelenke und Sportverletzungen.
Das Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung hat 78 Betten und rund 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Träger der LVR-Klinik für Orthopädie Viersen ist der Landschaftsverband Rheinland (LVR).
Offiziell eröffnete die damalige „Krüppelheilanstalt“ im Jahre 1921. Infolge der wachsenden Zahlen von, wie damals genannt, „verkrüppelten“ Kindern, erhielt die Notwendigkeit dieser Anstalt immer größere Bedeutung. Das Behandlungsspektrum umfasste damals zum einen angeborene Krankheiten, wie Hüftluxation, Klumpfuß und Schiefhals, und zum anderen erworbene Krankheiten, wie Rachitis, Tuberkulose oder Kinderlähmung.
Die Schulbildung sowie kulturelle Bildung der Patientinnen und Patienten wurden während der Behandlung, die damals deutlich länger ausfiel als zur heutigen Zeit, natürlich auch nicht vernachlässigt. In den Monaten oder Jahren ihrer Behandlung bekamen die Kinder privaten Unterricht in der eigenen Krankenhausschule und konnten, wenn gesundheitlich möglich, Veranstaltungen, wie Theater- und Musikaufführungen besuchen.
Zudem stellten sich hier das gute Licht, die Luft und die Sonne als besonders wirksame Behandlungsmaßnahmen für die Kinder heraus. Im Winter 1921/22 wurde die Kinderheilanstalt aus Platzmangel bereits räumlich erweitert. Die Ausbaumaßnahmen der Klinik wurden bis Sommer 1927 ausgeführt. Bis heute hat sich die Klinik stetig weiter vergrößert. Auch das Behandlungsspektrum hat sich verändert: heute liegt der Fokus auf der Endoprothetik, also dem Gelenkersatz, und Gelenkspiegelungen, sodass hier mittlerweile hauptsächlich Erwachsene behandelt werden. So wurde aus dem damaligen „Kinderhaus“ die heutige LVR-Klinik für Orthopädie Viersen.
Hinweis Die LVR-Landesklinik ist wertgebendes Merkmal des historischen Kulturlandschaftsbereiches Rheinische Landesklinik Süchteln (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Düsseldorf 094).
Die LVR-Klinik für Orthopädie Viersen war KuLaDig-Objekt des Monats im September 2021.
(Nadine Amandowitsch, LVR-Klinik Viersen, 2021)
Internet orthopaedie-viersen.lvr.de: LVR-Klinik für Orthopädie Viersen (abgerufen 01.09.2021) orthopeadie-viersen.lvr.de: Die Geschichte. Vom Krüppelheim zum Kompetenzzentrum (PDF, 26,12 MG, nicht barrierefrei, abgerufen 08.09.2021)
Literatur
Breuer, Heinz-Hubert (1991)
Die historische Entwicklung der Provinzial Heil- und Pflegeanstalt Johannistal und der Orthopädischen Provinzial-Kinderheilanstalt zu Süchteln. (zugleich Disseration Technische Hochschule Aachen). Herzogenrath.
Prost, Heinz (2005)
Die Provinzial Heil- und Pflegeanstalt Johannistal (Rheinische Kliniken). In: 600 Jahre Stadt Süchteln - Streiflichter (Arbeitsgruppe für Orts- und Heimatgeschichte im Stadtarchiv Viersen), S. 61-66. Viersen.
Prost, Heinz (2003)
Rheinische Kliniken Viersen im Wandel der Zeit. Viersen (2. erweiterte Auflage).
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