Das Aachener Land weist eine kleinteilige naturräumliche Differenzierung auf. Die Bodenschätze in Form von Thermalquellen, Buntmetallen und Steinkohle prägten die kulturlandschaftliche Entwicklung und führten bereits in historischer Zeit zur Ausbildung einer industriell-bergbaulichen Verdichtungszone um das Aachener Stadtgebiet. Ältester Bergbau und bedeutendes vorgeschichtliches Denkmal ist der Feuersteinbruch auf dem Lousberg. Bereits in römischer Zeit entstand eine Siedlung um die Thermalquellen, an deren Stelle sich die im Mittelalter als Residenz der karolingischen Könige hoch bedeutende Stadt Aachen mit Dom, Pfalz und Pfalzkapelle entwickelte. Aachen ist Ausgangspunkt der karolingischen Krönungsstraße (Aachen-Frankfurter Heerstraße). Das Stadtbild wird sowohl von den frühneuzeitlichen Kuranlagen als auch von dem baulichen Erbe aus der Zeit der Früh- und Hochindustrialisierung bestimmt. Das Umland ist vor allem im Bereich der Bäche und Flüsse gewerblich-industriell überformt. Bedeutung erlangten die Buntmetallverarbeitung und das Tuchgewerbe. Das Zentrum der Frühindustrialisierung befand sich im Vichttal mit zahlreichen Kupferhämmern und -höfen. Hier vereinen sich die reizvolle Flusslandschaft, eine markante Siedlungsstruktur und intensive industrielle Nutzung. Die Erz- und Steinkohlenvorkommen des Raumes bildeten optimale Voraussetzungen für eine Expansion. Die Städte Stolberg und Eschweiler wuchsen zusammen. Die um 1900 erschöpften Galmeivorkommen hinterließen neben Halden und Stollen auch die spezifische Galmeivegetation. Der Südosten mit dem bedeutenden mittelalterlichen Kloster Kornelimünster ist durch Grünland, Hecken und Wälder gekennzeichnet. Neben den Bergbaurelikten finden sich historische Mühlenanlagen sowie die regionaltypische Verwendung des anstehenden Blausteins im aufgehenden Bauwerk. Linienhafte Kulturlandschaftselemente bilden die mittelalterlichen Landwehren, die Kunstbauten der Eisenbahntrassen und die Reste des Westwalls.
Eine ausführliche Beschreibung der Kulturlandschaft findet sich in der Mediengalerie (PDF-Dokument).
Erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung in Nordrhein-Westfalen. Grundlagen und Empfehlungen für die Landesplanung (Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zur Landesplanung in Nordrhein-Westfalen. Fachgutachten zum Kulturellen Erbe in der Landesplanung. S. 60, Münster u. Köln.
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