Dem Hammer- und Mühlenbetrieb, Dahlhauser Hämmer genannt, folgte eine Industrieansiedlung. Zwischen 1825 und 1830 wurde das noch vorhandene, damals dreistöckige Fabrikgebäude aus Grauwacke errichtet. Südlich schloss sich ein Lustgarten an. Zwischen diesem Park und der Wupper wurde ein Doppelwohnhaus aus Grauwacke erbaut, der so genannte „Flügel“. Dieser Bau soll vom Firmeninhaber Adolph Bauendahl, in dessen alleinigen Besitz sich die Anlage seit 1830 befand, bewohnt gewesen sein. Er wurde später als Wohnhaus für Werksangehörige genutzt und 1898 in eine Färberei umgebaut. Heute ist er in schlechtem Zustand. Die Fabrik beherbergte eine Rauherei, eine Schererei und eine Walkerei. 1866 wurde sie, nachdem sie etwa 10 Jahre leer stand, an Johann Wülfing & Sohn verkauft (1884 Umbenennung in Hardt, Pocorny & Co.). Durch Albert Schmidt wurde seit 1866 eine moderne Streichgarnspinnerei errichtet. Die Gebäude tragen zum Teil die Jahreszahl 1868. Die Energieversorgung erfolgte durch eine Turbinenanlage und eine Dampfmaschine. Trotz zweier großer Brände in den Jahren 1880 und 1881 konnte die Firma weiter expandieren und beschäftigte 1908 900 Personen.
1921 wurden ein Wasserkraftwerk und ein Wehr mit selbst regulierenden Stauklappen in Betrieb genommen. 1974 wurde die Firma geschlossen. Heute werden Teile der Industriebauten von kleineren Firmen genutzt. Die alten Gebäude sind vom Verfall betroffen. Die Anlage steht unter Denkmalschutz. Zu dem Industriebezirk gehören neben den Produktionsgebäuden auch die Arbeiter-, Beamten- und Direktorenwohnhäuser sowie weitere betriebliche Einrichtungen, die bis heute das Ortsbild prägen. Auch der Eisenbahnanschluss samt Bahnhof wird hinzugerechnet, da sich Eisenbahnanlage und Industrie gegenseitig bedingten.
Die Arbeiterwohnungen am Raderberg mit dahinter liegender Schule, sowie die Fabrikatenvilla der Familie Hardt (Hardtstraße 35), das Haus Hardtstraße 33 und der dazwischen liegende Park entstanden bereits vor 1892. Die Fabrikschule ist bereits 1871 erwähnt. Die Hardt'sche Fabrikatenvilla wie auch das dahinter liegende ehemalige Kutscherhaus stehen unter Denkmalschutz. Zu dem Hardt'sches Anwesen gehört außerdem ein parkartig gestalteter Garten (mit Jugendstil-Pavillon), an dessen westlichem Ende das ebenfalls unter Denkmalschutz stehende Haus Hardtstraße 33 stand. Der beschriebene Komplex wurde erst in den 1950er Jahren durch den Bau der heutigen Wupperbrücke zerschnitten. Ein Vorgängerbau wurde vor 1840 etwas weiter südlich angelegt. Der Standort lässt sich auf beiden Wupperseiten ablesen.
Zwischen 1892 und 1913 wurden die Arbeiterwohnhäuser in Hardtbach und im Fichtenweg errichtet. An letzteren schließt sich ein größeres Areal mit zum Teil nicht mehr genutzten Gärten an. Ein zentraler Bereich der Gärten ist älter als die Bebauung. Es gibt zum Teil alte Hecken und Gartenhäuschen. In der Hardtbach entstanden zwischen 1913 und 1927 zwei Gebäude, bei denen es sich um Beamtenwohnhäuser gehandelt haben könnte. Von der ehemaligen Tuchfabrik und späteren Streichgarnspinnerei an der Uelfemündung ist nur noch der frühere Stauteich zu sehen.
Die Eisenbahnstrecke wurde 1885/86 gebaut, wozu im Bereich Dahlhausen große Erdbewegungen (Sprengungen und Dammaufschüttungen) nötig waren. Über die Hardtstraße führt eine Eisenbahnbrücke zum Bahnhofsgelände. Zwei Gebäude, die Wirtschaft Wellenbeck und die Metzgerei Kotthaus, mussten abgerissen werden. Das Bahnhofsgebäude steht unter Denkmalschutz.
(LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland und LVR-Fachbereich Umwelt, 2008 / freundliche Hinweise von Herrn Dietfried Auras, Remscheid, 2021)
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