Rheinseilbahn Riehl-Deutz

Kölner Seilbahn

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Köln
Kreis(e): Köln
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 57′ 22,48″ N: 6° 58′ 28,04″ O 50,95624°N: 6,97446°O
Koordinate UTM 32.357.740,81 m: 5.646.912,49 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.568.511,63 m: 5.647.231,27 m
  • Blick auf die Seilbahn 1957

    Blick auf die Seilbahn 1957

    Copyright-Hinweis:
    Stadt Köln, Amt für Landschaftspflege und Grünflächen
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Historische Aufnahme von um 1957: Die Riehler Station der im Rahmen der Bundesgartenschau 1957 erbauten Kölner Rheinseilbahn zwischen Riehl und Deutz.

    Historische Aufnahme von um 1957: Die Riehler Station der im Rahmen der Bundesgartenschau 1957 erbauten Kölner Rheinseilbahn zwischen Riehl und Deutz.

    Copyright-Hinweis:
    Joachim Brokmeier (Sammlung Brokmeier)
    Fotograf/Urheber:
    unbekannt
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Dahliengarten und Seilbahn 1957

    Dahliengarten und Seilbahn 1957

    Copyright-Hinweis:
    Stadt Köln, Amt für Landschaftspflege und Grünflächen
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Die Rheinseilbahn zwischen Rheinpark und Kölner Zoo

    Die Rheinseilbahn zwischen Rheinpark und Kölner Zoo

    Copyright-Hinweis:
    LVR-Abteilung Landschaftliche Kulturpflege, Lagodny, Fabian
    Fotograf/Urheber:
    Lagodny, Fabian
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Historische Aufnahme von einer Fahrt mit der Rheinseilbahn Riehl-Deutz. Im Bild die Endstation der Bahn im Deutzer Rheinpark und der dortige Fordturm (zwischen 1950 und 1963).

    Historische Aufnahme von einer Fahrt mit der Rheinseilbahn Riehl-Deutz. Im Bild die Endstation der Bahn im Deutzer Rheinpark und der dortige Fordturm (zwischen 1950 und 1963).

    Copyright-Hinweis:
    Brokmeier, Joachim
    Fotograf/Urheber:
    unbekannt (Sammlung Joachim Brokmeier)
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Historische Aufnahme von 1957: Die Rheinseilbahn von Riehl nach Deutz, dahinter der Fordturm im Deutzer Rheinpark.

    Historische Aufnahme von 1957: Die Rheinseilbahn von Riehl nach Deutz, dahinter der Fordturm im Deutzer Rheinpark.

    Copyright-Hinweis:
    Brokmeier, Joachim
    Fotograf/Urheber:
    unbekannt (Sammlung Joachim Brokmeier)
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Historische Aufnahme vom Köln-Deutzer Rheinufer (um 1962/63): Im Bild die Seilbahn von Riehl nach Deutz, dahinter der Fordturm im Rheinpark und die Baustelle des Klöckner-Humboldt-Deutz-Hochhauses, im Vordergrund ein im Bau befindlicher Strompfeiler für die Zoobrücke.

    Historische Aufnahme vom Köln-Deutzer Rheinufer (um 1962/63): Im Bild die Seilbahn von Riehl nach Deutz, dahinter der Fordturm im Rheinpark und die Baustelle des Klöckner-Humboldt-Deutz-Hochhauses, im Vordergrund ein im Bau befindlicher Strompfeiler für die Zoobrücke.

    Copyright-Hinweis:
    Brokmeier, Joachim
    Fotograf/Urheber:
    unbekannt (Sammlung Joachim Brokmeier)
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Die Kölner Rheinseilbahn Riehl-Deutz von der Zoobrücke in Fahrtrichtung Deutz aus gesehen (2015).

    Die Kölner Rheinseilbahn Riehl-Deutz von der Zoobrücke in Fahrtrichtung Deutz aus gesehen (2015).

    Copyright-Hinweis:
    Knöchel, Franz-Josef / CC-BY-NC-SA 3.0
    Fotograf/Urheber:
    Franz-Josef Knöchel
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Die Kölner Zoobrücke über den Rhein, Aufnahme aus der Rheinseilbahn heraus in Richtung Westen (2009)

    Die Kölner Zoobrücke über den Rhein, Aufnahme aus der Rheinseilbahn heraus in Richtung Westen (2009)

    Copyright-Hinweis:
    D-Kuru / Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0
    Fotograf/Urheber:
    D-Kuru
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Die Kölner Rheinseilbahn war die erste Seilbahn in Europa, die einen Fluss überquerte.
Sie verbindet bis heute das linksrheinische Ufer in Köln-Riehl mit dem rechtsrheinischen Ufer in Köln-Deutz. Die Seilbahn wurde im Rahmen der Bundesgartenschau 1957 erbaut und diente sowohl als verbindendes Element zwischen den beiden Flussufern und den rechts und links des Rheins gelegenen Grünanlagen als auch um die Besucher zu den Gartenschauanlagen im Rheinpark zu bringen. Die Zoobrücke, heute eine der bedeutendsten Rheinbrücken in Köln, gab es zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Planung und Bau der Seilbahn
Die Idee zur Seilbahn lieferte der Architekt Rambald von Steinbüchel-Rheinwall, den technischen Entwurf erstelllte Hans Brüggemann, der leitenden Konstrukteur der Firma Julius Pohlig in Köln-Zollstock. Die Firma Pohlig, die seit 1894 bestand und auf dem Gebiet des Seilbahnbaus weltführend war und unter anderem auch die Seilbahn in Rio de Janeiro auf den Zuckerhut errichtete, hatte den Zuschlag zur Umsetzung der Pläne erhalten. Realisiert wurde eine Gondelbahn, genauer eine Zweiseilumlaufbahn mit rund 40 Gondeln, in denen jeweils bis zu 4 Personen Platz finden können. Ursprünglich erhielten die Gondeln und die Stützpylone einen hellgrünen Anstrich, damit sie sich möglichst harmonisch in ihre Umgebung einfügen.

Am 17. April 1957 wurde die Rheinseilbahn durch den Kölner Oberbürgermeister Theodor „Theo“ Burauen und den Zoodirektor Wilhelm Windecker offiziell in Betrieb genommen. Nur wenige Tage später beförderte sie anlässlich der feierlichen Eröffnung der Bundesgartenschau am 26. April 1957 als zwei der ersten Fahrgäste unter anderem Bundespräsident Theodor Heuss und den Bundeskanzler und ehemaligen Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer. Insgesamt wurden während der Dauer der Bundesgartenschau bis zum 24. Oktober 1957 rund 1.350.000 Fahrgäste über den Rhein befördert. Bis 2017 waren es über 20 Millionen Passagiere, die schwebend von einem Rheinufer zum anderen Rheinufer gelangen.

Verlegung der Trasse
1962 wurde mit dem Bau der Zoobrücke begonnen. Aus diesem Grund musste der Seilbahnbetrieb 1963 eingestellt werden. Die Stützen wurden demontiert, um der Brücke Platz zu machen. Um das prägende Objekt der Seilbahn dennoch im Stadtbild zu erhalten, wurde die Stütze in Riehl gedreht, die in Deutz nach Süden versetzt und die Trasse bis in einen tieferliegenden Bereich des Rheinparks verlängert.
Am 22. August 1966 wurde die „neue“ Rheinseilbahn eröffnet und verkehrt bis heute auf dieser insgesamt 935 Meter langen Fahrstrecke. Die Stützen sind linksrheinisch 36,4 Meter, rechtsrheinisch 50,3 Meter und 34,0 Meter hoch.

Die Seilbahn heute
Die Rheinseilbahn gehört heute wie in den vergangenen Jahrzehnten fest zur Kölner Stadtsilhouette. Die Gondeln sind heutzutage nicht mehr hellgrün, sondern unterschiedlich gestaltet. Neben „Sponsorengondeln“ schwebt unter anderem die WDR-Maus über den Rhein und auch der Kölner BAP-Sänger und Maler Wolfgang Niedecken (*1951) gestaltete mehrere Gondeln. Zu besonderen Anlässen wie der Feuerwerksveranstaltung „Kölner Lichter“ und der „Langen Museumsnacht“ werden Nachtfahrten angeboten und seit 2008 kann man sich in luftiger Höhe in der Hochzeitsgondel der Seilbahn von Kölner Standesbeamten trauen lassen.

Entgleisung einer Gondel 2014
Am 21. Oktober 2014 sprang eine der Gondeln der Seilbahn während des herbstlichen Sturmtiefs „Gonzalo“ aus dem Seil, verkantete sich und blockierte die Bahn. Sechs Personen, darunter eine vierköpfige Familie mit einem Säugling, waren für Stunden eingeschlossen und mussten von Höhenrettern der Kölner Feuerwehr durch Abseilen evakuiert werden (www.ksta.de).
Nach umfangreiche Ursachen- und Sicherheitsprüfungen und abschließenden Tests durch den TÜV Rheinland am 24./25. Februar 2015 konnte die Kölner Seilbahn zum Saisonstart am 20. März 2015 wieder ihren Betrieb aufnehmen.

Die kleine Seilbahn
Eine zweite, deutlich kleinere Seilbahn durch den Rheinpark war ebenfalls eine der Attraktionen der Bundesgartenschau 1957. Anders als die bis heute Riehl und Deutz verbindende „große“ Bahn, ist diese Sesselbahn jedoch schon vor Jahren fast komplett verschwunden. 2003 wurden die letzten Pfeiler abgebrochen und machten Platz für eine Erweiterung der Claudius-Therme auf der Deutzer Rheinseite. Vor diesem Thermalbad findet sich jedoch an der Kreuzung Auenweg / Sachsenbergstraße noch sichtbar ein letztes Überbleibsel der vergessenen Bahn: Ein blau-gelber Wegweiser in Form einer alten Sesselbahn-Gondel zeigt den Eingang zur heutigen Seilbahn-Station (www.ksta.de).

(Anne Hentrich, LVR-Fachbereich Umwelt, 2013 / LVR-Redaktion KuLaDig, 2015/2021)

Internet
de.wikipedia.org: Kölner Seilbahn (abgerufen 02.04.2013)
www.koelner-seilbahn.de: Kölner Seilbahn-Gesellschaft mbH (abgerufen 02.04.2013)
www.koelner-seilbahn.de: Kölner Seilbahn, Historie (abgerufen 22.11.2021)
www.koelner-wochenspiegel.de: „Von der Seilbahn bis hin zum Orden“ (Kölner Wochenspiegel vom 06.02.2013, abgerufen 02.04.2013)
www.ksta.de: „Rettungsaktion: Seilbahn-Drama mit Happy-End“ (Kölner Stadt Anzeiger vom 21.10.2014, abgerufen 24.03.2015)
www.ksta.de: Kölns geheimnisvollste Orte: „Die verschwundene kleine Rheinpark-Seilbahn“ (Kölner Stadt-Anzeiger vom 04.02.2019, abgerufen 12.08.2020)

Literatur

Brixius, Viola (2004)
Der Rheinpark in Köln. Geschichte einer Gartenanlage von 1914 bis heute. (Inaugural-Dissertation.) 124 ff, Köln.

Rheinseilbahn Riehl-Deutz

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Riehler Straße 180
Ort
50735 Köln - Riehl
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
keine Angabe
Historischer Zeitraum
Beginn 1957

Empfohlene Zitierweise

Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
„Rheinseilbahn Riehl-Deutz”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-61591-20130225-3 (Abgerufen: 19. April 2024)
Seitenanfang