In früheren Jahrhunderten konnten Wasserräder die notwendige „grüne“ Energie zum Mühlenbetrieb liefern. Selbst bei geringeren Wassermengen der Bäche war bei „oberschlächtigen“ Anlagen, d. h. mit Wasserzufluss von oben her auf die Mühlräder, ein zuverlässiges Arbeiten der Mahlwerke gesichert. „Dabei wird nicht nur die Bewegungsenergie des Wassers auf die Schaufeln übertragen, sondern durch das Füllen der Mühlrad-Zellen wirkt auch noch das Gewicht des Wassers. Erst durch die beiden Komponenten und das Aufstauen des Wassers in einem Mühlteich war auch im Sommer noch halbwegs ein Mühlenbetrieb (…) möglich.“ (Schabbach 1993, S. 6). Funktional waren die Mahlmühlen am weitesten verbreitet. Ölmühlen, Walkmühlen (zur Tuchherstellung), Lohmühlen (Gerberei) und Sägemühlen bzw. Sägegatter vervollständigten die Palette der ausgeklügelten Wasserkraftnutzung.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts setzte auch in den Tälern der beiden Dhronbäche „ein allgemeines Mühlensterben ein, das (…) zum Verschwinden nahezu aller Mühlen bis zum Jahr 1965 führt.“ (ebenda, S. 10) Im Amt Hunolstein gab es drei Bannmühlen: „Jene grad unter dem Schloß im Hunolsteiner Tal, die zu Graventhron ober dem Dorf und die daselbst unter dem Dorf an der Thronbach, die Krakkesmühl genannt.“ (Landeshauptarchiv Kobenz, IC 1313) Jede dieser herrschaftlichen Mühlen war gegen eine genau festgelegte Gebühr verpachtet und hatte ein festgelegtes Einzugsgebiet. (Okfen 1976, S. 66) Die Bewohner der Dörfer Gräfendhron, Merschbach und „Bergh waß obigh dem wegh wohnet“, mussten in der Mühle zu Gräfendhron mahlen lassen. Die Bewohner aus Horath, Licht und „Bergh waß underm weg wohnet“, waren auf die Krackesmühle gebannt. (Landeshauptarchiv Koblenz, IC 1339) Zwei der drei Bannmühlen waren also für Berglicht von besonderer Bedeutung. Hinzu kamen noch die Ölmühlen am Lichterbach und die in der Gemarkung der Nachbargemeinde Etgert zu verortende Etgerter Mühle bachaufwärts von Gräfendhron.
(Edgar Manz, Ortsgemeinde Berglicht, 2022)
Quellen
- Preußische Kartenaufnahme 1:25.000, Uraufnahme-Urmesstischblätter (1843-1878) - Historische Karten: Originale im Besitz der Kartenabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin - Maßstab 1:25000, Uraufnahme (1843-1878), Blattnummer: 3457, Jahrgang 1850, Blattname: Neumagen - TK25 Blattschnittnummer 6107.
- Schulchronik der Ortsgemeinde Berglicht
- Landeshauptarchiv Koblenz, Bestand-Nr.: IC 1339
Internet
kulturdb.de: Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier - 3. Kategorie - Mühlen (abgerufen 23.02.2023)