Die Entphenolung diente vorrangig zur Klärung der Kokereiabwässer, um einer Verschmutzung der Flüsse und Bäche entgegenzuwirken. Anlagen dieser Art wurden systematisch seit 1928 von der Emschergenossenschaft für Eigenbetrieb auf den Kokereien erbaut. Die Aufbau- und Betriebskosten wurden annähernd durch Erlöse aus dem Produkt gedeckt. Auch die Phenolgewinnung auf der Kokerei Zollverein (1959, Architekt Fritz Schupp) wurde durch die Emschergenossenschaft betrieben. Die Anlage besteht aus einem direkt in der Flucht der Haupterschließungsachse angeordneten eingeschossigen Stahlbetonbau mit Backsteinaußenfassaden für Pumpen und Schaltanlagen. Dahinter erheben sich die Wascher und Abtreiber als hohe Stahlblechzylinder. In der Anlage wird aus dem Gaswasser das Phenol ausgewaschen und gewonnen. (Walter Buschmann, 2010)
Literatur
Buschmann, Walter (1998)
Zechen und Kokereien im rheinischen Steinkohlenbergbau.. Aachener Revier und westliches Ruhrgebiet. (Die Bau- und Kunstdenkmäler des Rheinlandes 1.) Berlin.
Buschmann, Walter (1993)
Koks, Gas, Kohlechemie. Geschichte und gegenständliche Überlieferung der Kohleveredelung. Essen.
Farrenkopf, Michael (2003)
Koks. Die Geschichte eines Wertstoffes, 2. Band. Bochum.
Gobiet, V. (o.J.)
Die Kokerei Zollverein (unveröffentlichtes Manuskript, um 1972). Essen.
Osses, Dietmar; Strunk, Joachim (2002)
Kohle Koks Kultur – die Kokereien der Zeche Zollverein. Dortmund.
Ramshorn, Alexander / Emschergenossenschaft (Hrsg.) (1957)
Fünfzig Jahre Emschergenossenschaft 1906-1956. Essen.
Ress, Franz Michael (1957)
Geschichte der Kokereitechnik. Essen.
Stiftung Zollverein (Hrsg.) (2008)
Welterbe Zollverein. Geschichte und Gegenwart der Zeche und Kokerei Zollverein. Essen.
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