Lagebeschreibung Die Weinlage Steinberg liegt zwischen Kloster Eberbach und Hattenheim. Der Name Steinberg wurde erstmals im Güterverzeichnis Oculus memoriae 1211 erwähnt. Der Steinberg ist heute im Alleinbesitz der Hessischen Staatsweingüter Kloster Eberbach. Die gesamte Fläche der Weinlage beträgt 34 Hektar, davon sind 32 Hektar mit Reben (ausschließlich Riesling) bestockt. Der Hang ist nach Süden bzw. nach Südwesten ausgerichtet. Die drei Kilometer lange Weinbergsmauer aus dem 18. Jahrhundert umschließt den Weinberg.
Geschichte des Steinbergs Die Geschichte des Steinbergs, dessen Reben bestandener Hang sich in idealer Südwestlage erstreckt, ist durch das Eberbacher Güterverzeichnis Oculus memoriae von 1211 gut belegt. 1239 verkaufte die Gemeinde Hattenheim dem Kloster als letztes Teilstück einen öffentlichen, am Steinberg verlaufenden Weg, um mit dem Erlös ihre neu errichtete Kirche einzuwölben. Ein Großteil der Flächen am Steinberg musste erst gerodet und bestockt werden. Schon bald galt die Weinlage Steinberg als größte zusammenhängende Fläche weit und breit. Die Monopolstellung ist bis heute am Steinberg gegeben, da die Flächen auch heute noch im alleinigen Besitz der Staatsweingüter Kloster Eberbach sind.
Der Steinberg genannte, nahe dem Kloster Eberbach gelegene Weinberg, war dem Neuhof zugeordnet. Der Neuhof besteht seit 1178 in unmittelbarer Nachbarschaft zum Steinberg. Die Weinlage und der Hof des Klosters sollten über Jahrhunderte eine wirtschaftliche Einheit bilden. Durch Viehhaltung auf dem Wirtschaftshof konnte der Viehmist in die Weinberge ausgebracht werden und dort die Grundlage für den auf Qualität ausgerichteten Weinbau schaffen. Die Trauben wurden in den nahegelegenen Gebäuden gekeltert und die Weine in Holzfässern ausgebaut. Der Steinberger Wein (auch „Steinberger“ genannt) wurde hauptsächlich an die Stadthöfe geliefert und dort verkauft.
Die heute noch bestehende Weinbergsmauer entstand bis 1766 unter Abt Adolf von Salmünster, dessen Wappen die Tore ziert. Ursprünglich wurde die Mauer als Schutz vor Traubendieben errichtet. Hinzu kommt, dass die Mauer um den Steinberg auch klimatische Vorteile für die Reben mit sich bringt.
Heute wird die Monopollage Steinberg von den Staatsweingütern Kloster Eberbach bewirtschaftet. Der Weinberg ist ausschließlich mit Rieslingreben bestockt. In der Domäne Steinberg mit modernem Kellerneubau (Architekt: Reinhard Moster aus Neustadt an der Weinstraße / Fertigstellung 2008) werden die Trauben verarbeitet.
Bedeutung für die Weinbaulandschaft Rheingau Der Steinberg nimmt eine herausragende Stellung in der Weinbaulandschaft Rheingau ein. Er ist ein frühes Zeugnis des Weinbaus ausgehend vom Kloster Eberbach. Die Weinlage gilt außerdem als bedeutendes Beispiel eines von einer Mauer gänzlich umschlossenen Weinbergs mit Monopolstellung. Bis heute gilt der Steinberg als eine der qualitativ hochwertigsten deutschen Weinlagen. Im Zuge dessen wird auf der gesamten Fläche Riesling angebaut, der sich als historische Rebsorte von hoher Qualität im Rheingau durchgesetzt hat.
(Madeleine Weyand, Landesamt für Denkmalpflege Hessen, 2020)
Ministerium für Landwirtschaft, Forsten und Naturschutz Hessen (Hrsg.) (1986)
Eberbach im Rheingau. Zisterzienser - Kultur - Wein. Wiesbaden.
Söder, Dagmar (2007)
Klosterlandschaft Eberbach. Das Kloster Eberbach als Wirtschaftsbetrieb und seine Spuren in der Rheingauer Landschaft. In: Denkmalpflege & Kulturgeschichte 3/2007, S. 34-41. o. O.
Söder, Dagmar / Landesamt für Denkmalpflege Hessen (LfDH) (Hrsg.) (2013)
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler in Hessen: Rheingau-Taunus-Kreis I. (Altkreis Rheingau). Wiesbaden.
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