Erstmals erwähnt wird das Gut 966. Wohl schon im 13. Jahrhundert gelangt es in Heisterbacher Besitz, der erste urkundliche Nachweis eines Hofes Sulsa datiert auf 1350 (1369 erscheint er als Sultza). Das Gut entwickelte sich zum Mittelpunkt der umfangreichen Weinwirtschaft des Klosters. Das Fachwerkgebäude mit holzgeschmückten Giebel besteht seit 1656.
Der Bankier Joseph Ludwig Mertens, genannt Louis (um 1782-1842) kaufte 1835 Teile des unter den Franzosen 1803 säkularisierten Heisterbacher Besitzes, darunter auch das ehemalige Weingut der Zisterzienserabtei Heisterbach und den Auerhof in Plittersdorf, der sich über seine Gattin Sibylle Mertens-Schaaffhausen (1797-1857) als „Haus Carstanjen“ zu einem gesellschaftlichen Mittelpunkt entwickelte. Nach dem Tod ihres Mannes kam es zu Auseinandersetzungen um das Erbe, an deren Ende die so genannte „Rheingräfin“ Sibylle Mertens-Schaaffhausen 1849 infolge eines Gerichtsverfahren gezwungen war, große Teile Familienvermögens zu veräußern, bevor sie aus gesundheitlichen Gründen nach Italien übersiedelte. Noch kurz vor ihrem Tod am 2. Mai 1857 verkaufte sie Gut Sülz mit den dazugehörigen Ländereien und Weingärten an den jüdischen Kaufmann David Cahn (1818-1891).
Im Jahr 1967 endete die Weinproduktion im Gut Sülz, seitdem beheimatet es eine Weinwirtschaft mit Innen- und Außengastronomie. Im Zuge einer Neuverpachtung der Gastronomie soll Gut Sülz ab 2020 umfassend renoviert und neu eröffnet werden (www.gut-suelz.de).
Baudenkmal Mit Eintragung vom 18. Dezember 1990 wird „Gut Sülz, Oberdollendorf, Bachstraße 157, 1656“ unter der Nummer A 153 als Baudenkmal in der Denkmalliste der Stadt Königswinter geführt.
Das Zisterzienserkloster Heisterbach von seiner Gründung bis zum Anfang des 16. Jahrhunderts. (Bonner Historische Forschungen, 58.) S. 186 u.a., Siegburg.
Ossendorf, Karlheinz (2000)
Mönche als Weinbauern. Die Bedeutung der Heisterbacher Zisterzienser für den Weinbau am nördlichen Mittelrhein. Siegburg.
Rupprath, Gisela (1986)
Der Weinbau in Ober-und Niederdollendorf. Von seinen Anfängen bis heute. In: van Rey: Oberdollendorf und Römlinghoven (1986), S. 149-164. S. 149-164, o. O.
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