Kaiser Friedrich I. Barbarossa aus dem Geschlecht der Staufer verpflichtete im Jahre 1171 mit dem Befestigungsrecht die Bürger Aachens, innerhalb von vier Jahren eine feste Mauer zu errichten. Die sogenannte Barbarossamauer lässt sich heute anhand der folgenden Straßen um den Stadtkern herum nachvollziehen: Templergraben, Driescher Gässchen, Hirschgraben, Seilgraben, Mefferdatisstraße, Holzgraben, Friedrich-Wilhelm-Platz, Kapuzinergraben, Alexianergraben, Löhergraben und Karlsgraben. Die Mauer war damals rund 2,5 Kilometer lang, bis zu 4,5 Meter hoch und an manchen Stellen 2,5 Meter dick, jedoch ist sie heute nur noch in wenigen Fragmenten erhalten. Mauerreste wurden beispielsweise beim Abbruch der zerstörten Häuser am Templergraben freigelegt. Bereits im 13. Jahrhundert war Aachen über diese Grenze hinausgewachsen, sodass eine weitere Stadtbefestigung die Barbarossamauer ersetzte.
Die vorgefundenen Mauerschalen aus dem späten 12. Jahrhundert setzen sich aus regelmäßigen Schichten von hammerrechten Sandsteinquadern zusammen, die mit Gussmörtel verfugt wurden. Die Füllung zwischen den Schalen besteht vornehmlich aus einer Mergelschüttung mit einem hohen Mörtelanteil. Die Mauerreste, wie sie an der Ecke Eilfschornsteinstraße/Templergraben vorzufinden sind, wurden zur Erhaltung neu verfugt und die Mauerkronen gesichert.
(Moritz Wild, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, 2011)
Quelle LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Denkmälerarchiv, Bauakte.
Literatur
Dauber, Reinhard; Schild, Ingeborg (1994)
Bauten der Rheinisch Westfälischen Technischen Hochschule. (Rheinische Kunststätten, Heft 400.) S. 25, Köln.
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