Die geradezu riesenhaft-imposante Herchener Blutbuche in der Siegtalstraße (L 333) befindet sich an einem geschichtsträchtigen Standort und ist als schützens- und erhaltenswert anzusehen. Von der Feuerwehr wurde der Baum einst als „Schlauchbaum“ genutzt.
Beschreibung Gattung und Art: Rotbuche in der Mutation Blutbuche (Fagus sylvatica / Fagus sylvatica f. purpurea) Alter, Größe und Besonderheiten: Stammumfang 350 Zentimeter, Brusthöhendurchmesser (BHD) 112 cm, Höhe 12 Meter. Der Kronendurchmesser der Rotbuche mit weinroten Blattwerk ist breiter als ihre Höhe. Die als Zierbaum gepflanzte Buche ist stark abholzig (nach altbaumfinder-nrw.de, ohne Angabe zum Alter).
„Die Buche ... wurde zu Zeiten des zweiten Weltkrieges von der Feuerwehr als sogenannter Schlauchbaum verwendet, in dem die nassen Schläuche nach dem Löscheinsatz zum Trocknen aufgehangen wurden.“ (geocaching.com)
Die Herchener Blutbuche befindet sich auf einem historischen Gelände, das wohl ursprünglich zum ehemaligen Herchener Kloster der Zisterzienserinnen (später Augustinerinnen) gehörte. Dieses Kloster wurde 1247 gegründet und infolge der Pest, die hier nur zwei Laienschwestern überlebt hatten, 1581/82 dem Kloster Merten unterstellt. Das Kloster selbst ist heute nicht mehr zu lokalisieren, es lag vermutlich unterhalb der Kirche. Die Blutbuche steht nur wenige Meter westlich des Siegufers, auf dessen gegenüberliegenden Seite neben einem alten Brückenpfeiler der ursprünglichen Herchener Siegbrücke auch der ehemalige Standort der mittelalterlichen Herchener Mühle liegt. Diese steht dem Heimatforscher E. Land zufolge ebenfalls „im engen Zusammenhang mit der Grundherrschaft in diesem Gebiet und damit mit dem Cassius Stift in Bonn und dem Kloster in Herchen“.
Der überaus mächtige und aufgrund seiner Größe und kräftigen Farbe von weither sichtbare Baum überragt das benachbarte dreistöckige Fachwerkhaus „Haus Linden“ nochmals um etwa dessen Höhe. Der mit Efeu umwachsene Stamm steht auf einer kleinen Parzelle, die durch eine etwa 50 Zentimeter niedrige Mauer vom benachbarten Bürgersteig getrennt wird (Begehung 21.04.2014).
Bedeutung und Denkmalwert: Weder die Deutsche Grundkarte DGK 5 noch altbaumfinder-nrw.de weisen die Herchener Blutbuche als Naturdenkmal aus. Auch wenn sich zum Alter der Herchener Blutbuche – diese können deutlich über 200 Jahre alt werden – keine Angaben finden, ist der schön gewachsene und imposante Baum auch aufgrund seines geschichtsträchtigen Standorts bemerkenswert und als schützens- und erhaltenswert anzusehen.
(Franz-Josef Knöchel, Landschaftsbeirat der Unteren Landschaftsbehörde Rhein-Sieg-Kreis, 2014)
Internet www.altbaumfinder-nrw.de: Herchener Blutbuche (Eintragung vom 24.11.2013, abgerufen 06.02.2014) www.geocaching.com: Die Blutbuche in Herchen (abgerufen 06.02.2014) www.baumkunde.de: Steckbrief Blutbuche (abgerufen 06.02.2014)
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