Der Wüstungsbereich der mittelalterlichen Herchener Mühle in Windeck westlich der Sieg (2014)
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Knöchel, Franz-Josef / CC-BY-SA 3.0
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Franz-Josef Knöchel
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Das gegenüber dem Wüstungsbereich der mittelalterlichen Herchener Mühle liegende östliche Ufer der Sieg, gut zu erkennen ist der alte Bahndamm (2014)
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Das Bild zeigt den Wüstungsbereich der mittelalterlichen Herchener Mühle in Windeck westlich der Sieg (2014).
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Das Bild zeigt das gegenüber dem Wüstungsbereich der mittelalterlichen Herchener Mühle liegende östliche Ufer der Sieg, gut zu erkennen ist der alte Bahndamm (2014).
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Objektstandort Am linken Ufer der Sieg, 500 Meter nordöstlich von Herchen und 1,2 Kilometer südlich von Röcklingen, lag bis zum Bau der Eisenbahnstrecke im 19. Jahrhundert die mittelalterliche Herchener Mühle.
Kurzbeschreibung Am rechten Ufer der Sieg ist bis heute der Rest von einem älteren Damm/Wehr und einer Buhne erhalten geblieben, der mit Basaltsteinen gepflastert ist und auf den Karten seit 1894/99 verzeichnet ist. Die Mühle lag an der Landseite gegenüber der oberen Spitze eines Mühlenwehres und nutzte die Wasserkraft des hier in einen Altarm der Sieg angelegten Mühlengrabens.
Nach dem Heimatforscher E. Land steht die Geschichte der Herchener Mühle im engen Zusammenhang mit der Grundherrschaft in diesem Gebiet und damit mit dem Cassiusstift in Bonn und dem Kloster in Herchen. Archivalisch nachgewiesen ist die Mühle erstmals 1581, als das Kloster in Herchen aufgelöst und der Besitz an das Kloster in Merten gelangte. Mit der Säkularisation 1803 gelangte die Mühle in Privatbesitz (Tranchotkarte 1817/18). Für die 1820er-Jahre ist ein Johann Peter Otto nachgewiesen, dessen Witwe nach 1831 die Mühle erweiterte. 1858/59 kaufte die preußische Bahnverwaltung die Mühle auf Abriss. Neben der Mühle wurde zum Schutze des Bahndamms auf der gesamten Breite des Flusses das alte Mühlenwehr abgerissen. Die heute noch erhaltene Buhne mit dem Querbauwerk wird dann 1901 auf der Preußischen Neuaufnahme der TK25 Weyerbusch dargestellt.
Zustand, Erscheinungsbild, Bodendenkmal Im Gelände sind keine Baureste der alten Mühle obertägig erhalten. Der Bahndamm überlagert weitgehend diesen Bereich. Zwischen Bahndamm und dem Hangfuß des anschließenden Bergrückens sind die Reste des ehemaligen Weges zur Mühle noch zu erkennen. Dieser Bereich ist mit einzelnen Bäumen, Büschen und Sträuchern bewachsen. Der anschließende und nach Süden sich öffnende ehemalige Auenbereich zeigt zum Berghang hin noch deutlich den Verlauf des alten Mühlengrabens in Form einer vernässten Senke. Hier hat sich ein typischer Auenwald entwickelt mit umfangreichen Schilf- und Graspflanzen. Die Senke zieht halbkreisförmig am Hangfuß entlang und läuft nach circa 350 Meter wieder auf den Bahndamm zu. Entlang des Bahndammes und vor allem südlich der Bahnunterführung ist der Auenbereich mit Erdmaterial angeschüttet. Westlich des Bahndammes, bis an das Siegufer, sind durch den Eisenbahnbau alle Relikte der Wassermühlenanlage beseitigt. Das heute erhaltene Querbauwerk in der Sieg, das den Fluss leicht aufstaut liegt unterhalb des historischen Dammes.
Am rechten Ufer reicht dieses ältere Querbauwerk in Form einer Buhne vom Flussufer bis in die Auenwiesen hinein und erstreckt sich auf eine Länge von circa 65 Meter. Der Damm ist circa 5 Meter breit, 60 Zentimeter hoch und mit Basaltpflaster befestigt. Er ist im Sommer mit Schilf und Gras bewachsen. Inwieweit das alte Wehr innerhalb der Sieg noch erhalten ist, konnte bei der Begehung nicht festgestellt werden. Anhand des Geländebefundes, der kartografischen Überlieferung (Urkatasterkarte) und im Vergleich mit anderen technischen Wasserkraftanlagen ist davon auszugehen, dass bei dem Gefälle und der Wassermenge der Sieg die Mühle mit einem unterschlächtigen Wasserrad betrieben wurde. Auch reichte die Errichtung eines vergleichbar niedrigen Querbauwerkes aus um genügend Wasser auf das Rad zu leiten. Nach Land bestand das historische Mühlenwehr aus einem Kieswall mit eingerammten Holzpfählen, der mit Reisig durchflochten und mit Moos und Schlamm verdichtet wurde. Das Objekt ist ein eingetragenes Bodendenkmal (LVR-ABR SU 222).
(Wolfgang Wegener, LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, 2004)
Die Erfassung und Bearbeitung erfolgten im Rahmen des von der DBU (Deutsche Bundesstiftung Umwelt) geförderten Projektes „Natur- und Kulturlandschaft zwischen Siebengebirge und Sieg“.
Internet www.bodendenkmalpflege.lvr.de: Projekt „Natur- und Kulturlandschaft zwischen Siebengebirge und Sieg“ (abgerufen 30.08.2017)
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