Die Regionale, eine regionale Strukturfördermaßnahme in Nordrhein-Westfalen, wurde 2010 unter dem Motto „Brückenschläge“ von der Region Köln/Bonn ausgerichtet. Unter Beteiligung der Städte Köln, Bonn und Leverkusen sowie der Kreise Rheinisch-Bergischer Kreis, Oberbergischer Kreis, Rhein-Erft-Kreis und Rhein-Sieg-Kreis wurden zu den Themenbereichen „Bildung“, „Mobilität“ und „Natur“ rund 40 Projekte entwickelt, zum Teil über Kommunal- und Kreisgrenzen hinweg vernetzt.
Das Projekt „Klosterlandschaft Heisterbacher Tal“
Die Landschaft um das Kloster Heisterbach war bereits 1994 Anlass eines ersten Symposiums. In den Folgejahren wurden erste Untersuchungsergebnisse zur historischen, archäologischen, landschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung des ehemaligen Klosterbereichs veröffentlicht (vgl. Literatur).
Thema des Regionale 2010-Projektes „Klosterlandschaft Heisterbacher Tal“ wurde die nachhaltige Entwicklung der eher kleinräumigen Kloster- und Kulturlandschaft Heisterbach und deren gestalterische Aufwertung. Vorrangiges Ziel dabei sollte es sein, „die verschiedenen Zeitschichten des mönchischen Lebens und Wirkens ebenso wie die Raumgestaltung nach der Säkularisation“ erfahrbar zu machen (klosterlandschaft-heisterbach.de).
Die hierbei vorgesehene Wiederherstellung historischer Raumstrukturen betrifft somit nicht alleine die mittelalterliche Phase der Gründung der Abtei und ihre barocken Erweiterungen, sondern auch die nach der Säkularisation 1803 erfolgte Umgestaltung zu einem englischen Landschaftsgarten wie auch das Wirken des Konvents der Cellitinnen in den Jahren 1918-2008.
Die Umgestaltung und Neuordnung der Klosterlandschaft
Die Realisierung der freiräumlichen Neuordnung befindet sich in der laufenden Umsetzung. Erste Ergebnisse sind inzwischen vor Ort sichtbar und werden zum Teil auch über Informationstafeln und Pläne dokumentiert (vgl. Abbildungen und Texte der Informationstafeln):
- Vor dem barocken Torhaus wurde der Eingangsbereich und der Vorplatz mit Basalt-Kleinsteinpflaster neu befestigt.
- Nördlich der Abtei wurde ein neuer Parkplatz angelegt, der den ehemals auf der gegenüberliegenden Seite der Heisterbacher Straße (L 268) befindlichen Platz ersetzt.
- Im Bereich des ehemaligen Parkplatzes hinter der L 268 wurde bereits 2010 ein Fischteich in historischer Lage neu angelegt.
- Im Bereich rund um die berühmte Heisterbacher Chorruine – der zentrale Landschaftspark bzw. „Pleasureground“ (d.h. ein gebäudenaher Gartenabschnitt englischen Stils) der Familie Lippe-Biesterfeld – wurden neue Rasenflächen und Rundwege angelegt. Damit einher ging eine Visualisierung der mittelalterlichen Abteigebäude und der barocken Anbauten, deren Dimensionen als rekonstruierter Grundriss durch Plattenbänder im Boden ablesbar gemacht wurden.
- Der frühere Standort des zweischaligen Springbrunnens im Bereich des Speisesaals der Abtei (seinerzeit zugleich der einzig beheizbare Raum des Klosters) findet sich heute ebenfalls durch einen modernen Brunnen auf dem Pleasureground visualisiert. Der originale romanische Brunnen ist aus konservatorischen Gründen in der Zehntscheune der Abtei untergebracht.
- Als eine Art „Guckloch in die Vergangenheit“ fungiert südlich der Chorruine ein offen belassener Gewölberest, der ein Relikt der archäologischen Ausgrabungen seit 2010 ist.
- Der Baumgarten südlich des Pleasuregrounds entwickelt sich nach historischem Vorbild allmählich wieder zu einer Streuobstwiese. Hier wurden Basaltlava-Sitzmauern eingerichtet sowie neue Wege angelegt und bestehende erneuert, die zu Erkundungen und Spaziergängen in der weiträumigen Klosterlandschaft einladen sollen.
(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2014)
Internet
www.regionale2010.de: Webauftritt der Regionale 2010 (z.Zt. im Umbau, dortiges Dokumentations-PDF zum Download, abgerufen 14.01.2014)
www.klosterlandschaft-heisterbach.de (abgerufen 14.01.2014)
virtuellesbrueckenhofmuseum.de, Virtuelles Brückenhofmuseum: Galerie mit verschiedenenen Rekonstruktion der Heisterbacher Klosterkirche (11 Bilder, 2010, abgerufen 14.01.2014)
de.wikipedia.org: Regionale (Nordrhein-Westfalen) (abgerufen 14.01.2014)