Am Standort Mühlenau nutzte man die Wasserkraft der Wiehl auf verschiedene Art und Weise. Zum einen wurden in der Knochenmehlmühle Mühlenau ab dem frühen 19. Jahrhundert Tierknochen gemahlen oder gestampft, um organischen Dünger für die Landwirtschaft zu gewinnen. Im angeschlossenen Sägewerk wurde im 20. Jahrhundert die Wasserkraft der Wiehl für den Antrieb von zwei Francis-Turbinen genutzt. Im restaurierten Gebäude findet heute eine nachhaltige Nutzung statt (Baumarkt). Die Francis-Turbinen befinden sich weiterhin im Keller des Gebäudes und können nach Absprache besichtigt werden (www.oberwiehl.de).
(Biologische Station Oberberg, 2013, erstellt im Rahmen des Projektes „Hecke, Hohlweg, Heimat – Kulturlandschaftsvermittlung analog und digital“. Ein Projekt im Rahmen des LVR Netzwerks Umwelt)
Die Sägemühle Mühlenau Die damals von einem Sägewerk durch Wasserkraft angetriebene Universalmühle liegt unmittelbar an der Wiehl. Die Mühle weist heute lediglich den Baukörper auf, da ein Brand im 20. Jahrhundert den Urzustand der alten Mühle zerstörte. Der Betrieb der Mühle mit integriertem Sägewerk wurde in den 1980er Jahren durch die Besitzer eingestellt. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts diente sie nicht nur als Getreide- sondern auch als Knochenmühle. Durch die Wasserkraft wurden die Knochen der Tiere zu Mehl zerstampft. Zu dieser Zeit war die Herstellung von Knochenmehl ein beliebter Nebenerwerb der Bauern, denn das Knochenmehl eignete sich als Naturdünger und steigerte die Erträge in der Landwirtschaft durch den hohen Phospor- und Kalziumgehalt, der in den Tierknochen vorhanden war. 1992 wurde die Mühle in Mühlenau von einem Sägewerk übernommen, das sich heute von der Wiehl getrennt gegenüber der alten Mühle befindet. Hier befindet sich nun ein Baufachmarkt, der die alte Mühle derzeit komplett modernisiert. Der Standort des früheren Wasserrades wird heute als Heizungskeller genutzt. Lediglich die Francis-Turbine, von der die Mühle angetrieben wurde, befindet sich noch im Gebäude. Das dazugehörige Ansaugrohr und der Durchflusskanal sind als Teil im heutigen Keller noch vorhanden. Das Wasser wurde hier nach Durchströmen des Wasserrades abgeleitet. Die Fallhöhe der Mühle zum Obergraben, von dem das Wasser abgezapft wurde, beträgt etwa 4 Meter. Von dort wurde das Wasser in die Mühle weitergeleitet, sodass dieses unterirdisch in die Wiehl laufen konnte. Die etwa 200 Jahre alte Bruchsteinbrücke, die sich in unmittelbarer Nähe der alten Mühle befindet und den heutigen Baumarkt mit dem gegenüberliegenden Sägewerk verbindet, wurde restauriert und ist somit ebenfalls noch erhalten. Hier befindet sich heutzutage der offizielle Wiehlpegel mit dazugehöriger Messstation.
(Christina Kontaxis, LVR-Fachbereich Umwelt 2012; mit freundlicher Unterstützung von Udo Kolpe, Gemeinnütziger Verein Oberwiehl e.V.)
Quelle „Alte Mühle vor Verfall gerettet“ ,Oberbergische Volkszeitung (29.12.1997).
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