Einmal, als Pitzens Hannes seinen Wagen mit letzter Kraft durch die Morgendämmerung zog, soll er erschöpft auf dem moosigen Waldboden im Sührbusch gerastet und gebetet haben: „Würde dies der letzte Tote sein, den der Herrgott aus dem Dorfe Bodenbach fordert, so werde er an dieser Stelle ein Kreuz errichten“. Auf dem Heimweg wiederholte Hannes das Gebet. Als einige Tage später die gefährliche Krankheit nachließ, löste er das Versprechen ein. Seither steht an dieser Stelle ein Steinkreuz mit spitzem Dach als Zeichen der Dankbarkeit für Gottes Hilfe.
Im Pfarrheim St. Josef in Kelberg befindet sich im Obergeschoss eine weitere Darstellung der Sage vom Spitzen Kreuz mit einem Ochsenkarren.
Der alte Sockel des Spitzen Kreuzes, der wegen der Restaurierung ersetzt wurde, steht heute auf dem Marktplatz in Kelberg. Er dient seit Oktober 2008 als Sockel für das Mahnmal des Luftangriffes auf Kelberg am 16. Januar 1945.
Nach der Umstellung der Geschichtsstraße 2020 auf thematische Rundwanderwege gehört die zugehörige Infotafel zum Rundwanderweg „Höfe, Häuser und Hütten“ (Geschichtsstraße der Verbandsgemeinde Kelberg, Abschnitt 2, Station 42).
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2013, 2021)