Einmal, als Pitzens Hannes seinen Wagen mit letzter Kraft durch die Morgendämmerung zog, soll er erschöpft auf dem moosigen Waldboden im Sührbusch gerastet und gebetet haben:
„Würde dies der letzte Tote sein, den der Herrgott aus dem Dorfe Bodenbach fordert, so werde er an dieser Stelle ein Kreuz errichten“.
Auf dem Heimweg wiederholte Hannes das Gebet. Als einige Tage später die gefährliche Krankheit nachließ, löste er das Versprechen ein. Seither steht an dieser Stelle ein Steinkreuz mit spitzem Dach als Zeichen der Dankbarkeit für Gottes Hilfe.
Im Pfarrheim St. Josef (Geschichtsstraße, Station 43) befindet sich im Obergeschoss eine weitere Darstellung der Sage vom Spitzen Kreuz mit einem Ochsenkarren (Geschichtsstraße der Verbandsgemeinde Kelberg, Abschnitt 2, Station 42).
Der alte Sockel des Spitzen Kreuzes, der wegen der Restaurierung ersetzt wurde, steht heute auf dem Marktplatz in Kelberg. Er dient seit Oktober 2008 als Sockel für das Mahnmal des Luftangriffes auf Kelberg am 16. Januar 1945.
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2013)