Mittlere Niers zwischen Geldern und Neersen (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Düsseldorf 090)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Archäologie, Denkmalpflege, Landeskunde, Raumplanung
Gemeinde(n): Geldern, Grefrath, Kempen, Kerken, Mönchengladbach, Straelen, Tönisvorst, Viersen, Wachtendonk, Willich
Kreis(e): Kleve (Nordrhein-Westfalen), Mönchengladbach, Viersen
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 23′ 38,17″ N: 6° 21′ 15,75″ O 51,39394°N: 6,35437°O
Koordinate UTM 32.315.948,34 m: 5.696.955,19 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.524.708,37 m: 5.695.531,78 m
  • Niersaue südlich Wachtendonk

    Niersaue südlich Wachtendonk

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  • Burg Uda

    Burg Uda

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    Stevens, Michael
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Die Mittlere Niers zwischen Geldern und Neersen ist hier beschrieben als bedeutsamer Kulturlandschaftsbereich (KLB) wie im Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Düsseldorf. Die wertbestimmenden Merkmale der historischen Kulturlandschaft werden für die Maßstabsebene der Regionalplanung kurz zusammengefasst und charakterisiert.

Historischer Kulturlandschaftsbereich: Sowohl die Niers als auch das Bruch wurde 1924 bis 1941 reguliert und entwässert.
Katholische Pfarrkirche Geldern: Kirche mit hohem Kirchturm (14.‚ 15. und 20. Jahrhundert); Katholische Pfarrkirche in Pont: Ortsbildprägende neugotische Anlage (1865-69) mit in die Landschaft ausstrahlender Wirkung; Historischer Ortskern Nieukerk mit Pfarrkirche (15. Jahrhundert) auf hausumstandenem Kirchplatz, Markt und geschlossener Wohnbebauung; Wachtendonk: Überregional bedeutende Geldrische Kleinstadt (VLD 2010) am Niersübergang: Historischer Stadtkern mit geschlossener Bebauung über annähernd trapezförmigem Grundriss mit dem Areal der abgesondert gelegenen Burg und dem im Straßenverlauf und in den Grünflächen noch ablesbaren Verlauf des Bastionssystems.
Reihung von Herrenhäusern (15.-19. Jahrhundert) entlang der Niers: Golten, Diesdonk, Ingenray, Bellinghofen, Vlaprath, Eyll, Caen, Holtheyde, Ingenraedt. Zugehörige Garten- und Parkanlagen von sehr unterschiedlicher Erhaltung und Ausdehnung. Dazwischen einzelne, ehemals zu diesen Häusern gehörende Bauernhöfe.
Entlang der regulierten Niers reihen sich Adelssitze und Mühlen innerhalb einer historischen Siedlungsstruktur mit Grünland und kleinen Wäldern im Wechsel. Hervorzuheben sind Burg Uda, Herrensitze wie Haus Stockum oder Dückerhaus und Mühlen wie die Clörather Mühle.
Haus Stockum (Willich): im Ursprung mittelalterlicher, ehemals wasserumwehrter Herrensitz in freier Lage. Erhaltenes Haupthaus von 1619; zugehörig Park und Allee; Clörather Mühle (Viersen): Landschaftsraumprägendes Ensemble in freier Lage: offene vierflügelige Mühlenanlage (17.-19. Jahrhundert) aus Backstein und Fachwerk mit historischem Nutzgarten; in der Nähe gelegen: Burgruine Clörath.
Auffeld: Landschaftstypischer Zusammenhang eines Herrensitzes (Dückerhaus, Bausubstanz 17. Jahrhundert) mit aufgrund ihrer zeittypischen Form bauhistorisch bedeutenden Aussiedlerhöfen der 1930er Jahren sowie verbindenden Freiflächen; bei Vorst und Schlick südlich Wachtendonk: Gruppe von kulturlandschaftsprägenden großen vierflügeligen Hofanlagen (19. Jahrhundert), zumeist entlang der von Nord nach Süd verlaufenden Verkehrswege.
Das Nierstal begleitender urgeschichtlicher Wegekorridor, verbunden mit Besiedlungs- und Verkehrsinfrastruktur, Handels- und Stapelplätze sowie Werkplätze und Gräber. Auf leicht erhöhten Donken erhaltene archäologische Relikte der Weide-, Acker- und Waldwirtschaft; in den Nassböden erhaltene organische Materialien tragen Daten über die Umwelt der jeweiligen Zeit. Im Bereich Pont römische Straße von Maastricht nach Xanten mit umgebender Besiedlungskammer; römische Besiedlung und Gräber im Bereich der Mittleren Niers. In den einst schwer zugänglichen Auen Erhaltung von mittelalterlichen Motten, spätmittelalterlichen Wasserburgen und befestigten Häusern; spätmittelalterliche Landwehrabschnitte, Schanzen aus dem Dreißigjährigen Krieg als Flucht- und Schutzeinrichtungen. Mittelalterliche und frühneuzeitliche Mühlen mit erhaltenen Infrastrukturen.

Kulturlandschaftliches und denkmalpflegerisches Ziel im Rahmen der Regionalplanung ist eine erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung, insbesondere
  • Bewahren und Sichern der Strukturen, von Ansichten und Sichträumen von historischen Stadt- und Ortskernen
  • Bewahren und Sichern der Elemente, Strukturen und Sichträume von Adelssitzen und Hofanlagen
  • Bewahren des Kulturlandschaftsgefüges
  • Bewahren überlieferter naturnaher Landschaftselemente

Aus: Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.): Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Düsseldorf. Erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung, Köln 2013

Internet
Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Düsseldorf (Abgerufen: 30.12.2015)

Literatur

Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.) (2013)
Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Düsseldorf. Erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung. S. 124-125, Köln. Online verfügbar: http://www.kulturlandschaftsentwicklung-nrw.lvr.de, abgerufen am 28.11.2013
Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland (Hrsg.) (2010)
Historische Städte in Deutschland. Stadtkerne und Stadtbereiche mit besonderer Denkmalbedeutung. Eine Bestandserhebung im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung im Rahmen der Begleitforschung zum Programm Städtebaulicher Denkmalschutz. (Berichte zu Forschung und Praxis der Denkmalpflege in Deutschland, 17a.) Petersberg.

Mittlere Niers zwischen Geldern und Neersen (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Düsseldorf 090)

Schlagwörter
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Archäologie, Denkmalpflege, Landeskunde, Raumplanung
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:25.000 (kleiner als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Geländebegehung/-kartierung, Archivauswertung, Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 2012

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„Mittlere Niers zwischen Geldern und Neersen (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Düsseldorf 090)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-62964-20130325-15 (Abgerufen: 24. April 2024)
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