Museum für Ostasiatische Kunst

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Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Köln
Kreis(e): Köln
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 56′ 6,7″ N: 6° 55′ 32,18″ O 50,9352°N: 6,92561°O
Koordinate UTM 32.354.244,41 m: 5.644.667,51 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.565.108,74 m: 5.644.845,52 m
  • Blick auf den Innenhof des Japanischen Kulturinstitus (links) und des Museums für Ostasiatische Kunst (rechts) vom Aachener Weiher in Köln-Neustadt-Süd aus gesehen (2020).

    Blick auf den Innenhof des Japanischen Kulturinstitus (links) und des Museums für Ostasiatische Kunst (rechts) vom Aachener Weiher in Köln-Neustadt-Süd aus gesehen (2020).

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  • Die Straßenansicht des Museums für Ostasiatische Kunst mit seinem überdachten Eingang in Köln-Neustadt-Süd von Südwesten aus gesehen (2012).

    Die Straßenansicht des Museums für Ostasiatische Kunst mit seinem überdachten Eingang in Köln-Neustadt-Süd von Südwesten aus gesehen (2012).

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  • Die Straßenansicht des Museums für Ostasiatische Kunst in Köln-Neustadt-Süd von Nordwesten aus gesehen (2012).

    Die Straßenansicht des Museums für Ostasiatische Kunst in Köln-Neustadt-Süd von Nordwesten aus gesehen (2012).

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  • Impression des Gebäudes des Museums für Ostasiatische Kunst Köln-Neustadt-Süd (2020).

    Impression des Gebäudes des Museums für Ostasiatische Kunst Köln-Neustadt-Süd (2020).

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  • Die rückwärtige Seite des Kölner Museums für Ostasiatische Kunst am Frieda-Fischer-Weg (2020), junge Schwäne tummeln sich an einem kleinen Ausleger des Aachener Weihers.

    Die rückwärtige Seite des Kölner Museums für Ostasiatische Kunst am Frieda-Fischer-Weg (2020), junge Schwäne tummeln sich an einem kleinen Ausleger des Aachener Weihers.

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  • Impression des Gebäudes des Museums für Ostasiatische Kunst Köln-Neustadt-Süd (2020).

    Impression des Gebäudes des Museums für Ostasiatische Kunst Köln-Neustadt-Süd (2020).

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  • Impression des Gebäudes des Museums für Ostasiatische Kunst Köln-Neustadt-Süd (2020).

    Impression des Gebäudes des Museums für Ostasiatische Kunst Köln-Neustadt-Süd (2020).

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  • Blick vom Aachener Weiher zum Museum für Ostasiatische Kunst in Köln-Neustadt-Süd (2021). Das Museum wurde so entworfen, dass es sich architektonisch in die Umgebung einbettet.

    Blick vom Aachener Weiher zum Museum für Ostasiatische Kunst in Köln-Neustadt-Süd (2021). Das Museum wurde so entworfen, dass es sich architektonisch in die Umgebung einbettet.

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  • Blick das dem Museum für Ostasiatische Kunst in Köln-Neustadt-Süd gegenüberliegende Japanische Kulturinstitut (2020).

    Blick das dem Museum für Ostasiatische Kunst in Köln-Neustadt-Süd gegenüberliegende Japanische Kulturinstitut (2020).

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Das heutige Museum für Ostasiatische Kunst, 1977 eröffnet, liegt am Inneren Grüngürtel von Köln und dort am westlichen Ufer des Aachener Weihers.
Der japanische Architekt Kunio Maekawa (1905-1986) entwarf ein Museum mit umgebenden Außenanlagen, das als Gesamtanlage auf den Aachener Weiher bezogen ist. Die Kontaktarchitekten Berner und Jacobs aus Köln setzten den Entwurf 1976/77 um. Der Architekt Wolfgang Döring aus Düsseldorf konzipierte die Inneneinrichtung.

Geschichte des Museums
Das Museum für Ostasiatische Kunst wurde von dem österreichischen Kunstsammler Adolf Fischer (1856-1914) und seiner Kölner Frau Frieda (1874-1945), eine geborene Bartdorff, gegründet und im Jahr 1913 eröffnet. Ursprünglich befand es sich am Hansaring 32, gegenüber dem Hansaplatz, wo damals auch das Museum für Angewandte Kunst (MAKK) und das Museum Schnütgen beheimatet waren.

Besonders am Herzen lag den Museumsgründern die Überzeugung, dass es jenseits aller geografischen und kulturellen Unterschiede eine Weltkunst gibt, in der europäische und ostasiatische Kunstwerke höchsten Ranges miteinander korrespondieren“ (museum-fuer-ostasiatische-kunst.de). Ein solcher Ansatz war für die damalige Zeit etwas vollkommen Neues.

Bereits ein Jahr später verstarb Adolf Fischer, und gemäß dem Stiftungsvertrag des Museums ging die Leitung an Frieda Fischer über – sie war damit die erst zweite Frau in einer solchen Position in Deutschland.
Frieda Fischer heiratete 1921 den Juristen und Senatspräsidenten am Oberlandgericht Köln Alfred Ludwig Wieruszowski (1857-1945). Da er jüdischer Abstammung war, nahmen die Nationalsozialisten dies 1937 zum Anlass, Frieda Fischer-Wieruszowski aus ihrem Amt zu entlassen und ihr wurde verboten das Museum zu betreten.

Das Museumsgebäude am Hansaring fiel im April 1944 dem Bombenhagel im Zweiten Weltkrieg zum Opfer. Jedoch konnten Großteile der Sammlung – rund 900 Exponate – vor den Kriegszerstörungen gerettet werden, da sie nach Süddeutschland ausgelagert waren. Die Sammlung war seitdem ohne festen Ausstellungsort. Im Jahr 1977 erfolgte dann der Neubau am Aachener Weiher.

(Katharina Grünwald, LVR-Redaktion KuLaDig, 2020)

Architektonische Beschreibung des Neubaus
Das Museum zeigt sich als ein- bis dreigeschossiger, pavillonartig in größere und kleinere Baukörper gegliederter Flachdachbau. Auf die rundum sehr heterogene städtische Umgebung antwortet der Entwurf mit schlichten Formen in warmen Farbtönen. Der Bau vermittelt zwischen der Verkehrskreuzung an der Aachener Straße und dem Aachener Weiher und ist über die Gestaltung der Außenanlagen sowohl mit der Wasserfläche als auch mit dem südlich anschließenden Japanischen Kulturinstitut verbunden. Großräumig betrachtet leitet er zum Inneren Grüngürtel und passt sich dabei wie selbstverständlich, im Bauvolumen gestaffelt, in den Randbereich zwischen Straßenraum und Uferzone ein.

Zur Straße geht die Gesamtanlage fließend über in den gepflasterten großzügigen Vorplatz mit Solitärbäumen und mit von Grauwackemauern eingefassten Hochbeeten. Im Nordosten liegt separat in gleicher Formensprache das eingeschossige Hausmeister- und Gästehaus mit einem Innenhof; hier grenzt die Grünanlage des Aachener Weihers mit ihren Rasenflächen, Gehölzgruppen und Alleen an. Im Osten führt die Uferpromenade, gesäumt von einer Lindenallee, unmittelbar an der Anlage vorbei, eine Brücke überspannt die Stufe zwischen dem eigens geschaffenen Wasserbecken des Museums und dem Aachener Weiher.
Das Museum ist ein Betonbau um ein Atrium mit japanischem Garten. Der Bau ist in Scheibenbauweise errichtet. Wandflächen stehen im rechten Winkel gegeneinander, bestimmen zusammen mit der Decke die statische Konstruktion und bilden architektonisch gliedernde Elemente, insbesondere im Ausstellungsbereich, der sich vom Foyer über das Erdgeschoss Richtung Aachener Weiher erstreckt. Außen ist der Bau rundum mit glasierten, in Brauntönen schillernden und in der Oberfläche leicht unebenen Keramikkacheln verkleidet. Diese großformatigen genagelten Fliesen sind eine Erfindung Maekawas und stellen ein Charakteristikum seiner Bauten der 1970er Jahre dar. Innerhalb des Museums wird zwischen einem öffentlichen Bereich und einem Verwaltungsteil unterschieden.
Über die Esplanade an der Universitätsstraße betritt der Besucher das Foyer. Hier öffnen sowohl zum Atrium als auch zum Weiher raumhohe Glaswände den Bau. Von der Terrasse am Weiher führen über die Wasserfläche Trittsteine auf die wie eine No-Bühne inszenierte, mit Granitplatten belegte Betoninsel von 1980 mit der Steinskulptur „Fahne im Wind“. Insel, Skulptur sowie den Garten im Atrium schuf der Bildhauer Masayuki Nagare aus Tokio.

Mit dem Umbau 1992 bis 1995 wurde die Ausstellungsfläche um Erdgeschossflächen des Verwaltungsteils erweitert. Der im Norden anschließende zwei- und dreigeschossige Verwaltungsteil ist seitdem in dem um ein Geschoss erhöhten, nun dreigeschossigen nördlichen Quaderbau, der etwa ein Meter über das Flachdach ragt und mit Aluminium verkleidet ist. Diese Räume sind zusätzlich über einen im Obergeschoss von dem Gartengestalter Kazuo Makioka geschaffenen schmalen Innenhof mit in hellem Kies gebetteten Steinen belichtet. Der Maler Hide Nasu fertigte für die Nordseite des Innenhofs eine Schirmstellwand in changierenden Goldtönen. Die ins Obergeschoss verlegte Bibliothek erhält über nach Norden gerichtete Sheddächer Licht.

Begründung des Denkmalwertes
In der Tradition des Vorgängerbaus am Hansaring, gestützt auf die Sammlungen von Privatpersonen, die mit der Stadt Köln verbunden sind, ist das Museum von ortsgeschichtlicher Bedeutung. Doch ist es auch ein wichtiger Bau im Werk von Kunio Maekawa, eines bedeutenden japanischen und international anerkannten Architekten des 20. Jahrhunderts und legt Zeugnis ab von japanischer Architektur in Europa.
Der Baukörper überzeugt mit seiner wohlüberlegten Raumkonzeption, mit der abgestimmten Ausstattung und dem harmonischen Übergang zum Außenraum.

Zusammen mit seinem Vorgängerbau gehört das Museum für Ostasiatische Kunst zu den Museums- und Kulturbauten der Stadt Köln; als gebauter Ausdruck einer besonderen Architekturaufgabe steht es am Beginn einer Folge von neu konzipierten Museen in der Bundesrepublik. In der gebauten Substanz weitgehend unverändert, ist der Bau nicht nur ein in sich stimmiges Gesamtwerk sondern auch ein Ort der Forschung, ein Stein gewordenes Symbol des wissenschaftlichen Austauschs zwischen dem abendländischen und dem asiatischen Kulturraum und drückt schließlich die Verbundenheit der Stadt Köln mit dem asiatischen Kulturkreis aus.

(Elke Janßen-Schnabel, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, 2013)

Internet
museum-fuer-ostasiatische-kunst.de: Museum für Ostasiatische Kunst Köln (abgerufen 08.07.2020)
museum-fuer-ostasiatische-kunst.de: Geschichte und Mission des Museums (abgerufen 25.09.2020)
de.wikipedia.org: Museum für Ostasiatische Kunst (Köln) (abgerufen 25.09.2020)
de.wikipedia.org: Adolf Fischer (abgerufen 25.09.2020)
de.wikipedia.org: Frieda Fischer-Wieruszowski (abgerufen 25.09.2020)

Literatur

Adachi, Mitsuaki (1984)
Kunio Maekawa. A sources of modern Architecture in Japan. In: Process: Architecture, Nr. 43, Tokio.
Altherr, Alfred (1968)
Three Japanese architects. Drei japanische Architekten. Mayekawa, Tange, Sakakura [Mit Abb.]. Stuttgart.
Janßen-Schnabel, Elke (2012)
Das Museum für Ostasiatische Kunst in Köln. In: Denkmalpflege im Rheinland, S. 65-70. Essen.
Schaarschmidt-Richter, Irmtraud (2008)
Japanische Gartenkunst. Der Garten als Bild. S. 102, München.
Speidel, Manfred (2008)
Träume von anderen. (Archimaera.) o. O.
Speidel, Manfred (Hrsg.) Akademie der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen (Hrsg.) (1983)
Japanische Architektur, Geschichte und Gegenwart. Düsseldorf.

Museum für Ostasiatische Kunst

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Universitätsstraße 100
Ort
50674 Köln - Neustadt-Süd
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Ortsfestes Denkmal gem. § 3 DSchG NW
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Schriften, Auswertung historischer Fotos, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Archivauswertung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1977

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„Museum für Ostasiatische Kunst”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-61921-20130304-2 (Abgerufen: 27. April 2024)
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