Das Pastorat wurde vom Freiherr Johann Herrmann von Wylich 1668 als sogenanntes Predigerhaus erbaut und diente bis zum Weggang des evangelischen Pastors Drischel als Wohnhaus der Diersfordter Pastöre. Danach wurde das Haus durch die evangelische Kirchengemeinde vermietet. 2006 beabsichtigte die Kirchengemeinde das Haus zu verkaufen.
Die beiden anderen Bauten entstanden im Rahmen der umfangreichen Bautätigkeit unter Alexander Hermann von Wylich. Das Forsthaus ließ Alexander Herrmann von Wylich 1776 errichten. In der von der Straße aus gesehen linken Hälfte des Hauses wohnten der Oberförster und der Rentmeister und in der rechten Hälfte seit 1828 die Diersfordter Lehrer.
Nach dem Krieg wurde das Haus bis 1956 vom Schlossherrn - Bolko Graf zu Stolberg-Wernigerode - bewohnt, da er das Schloss wegen der Unterbringung der englischen Kommandantur verlassen musste. Bis 2003 wurde das Haus von Angestellten des Grafen bewohnt. Heute steht das Haus leer (Quast 2006, S. 31).
Die Schule wurde 1766 und die zugehörige Lehrerwohnung 1776 gebaut. Das Schulgebäude von 1766 war ein ehemaliger Schafstall. Die Aufteilung in Schul- und Lehrerwohnungsbereich ist noch erkennbar. Nach dem Bau der neuen Schulen von 1828 wurde das Gebäude wieder als Stall genutzt (Quast 2006, S. 30-32).
Die neue Schule, die sich hinter dem Forsthaus befindet, ließ Freiherr Christoph Alexander von Wylich 1827-1828 errichten, da er großes Interesse an einer eigenen Schule hatte. Im neuen Schulgebäude gab es keine Lehrerwohnung, die Lehrer wohnten im Forsthaus. Die Schule verfügte über einen eingezäunten Schulgarten, der vom Schlossherrn unterhalten wurde. Die Schule war bis 1963 in dem Gebäude untergebracht. Von 1974 bis 1998 diente das Gebäude als Jugendzentrum der evangelischen Kirchengemeinde (Quast 2006, S. 32).
Auf dem Gelände dieser Gebäudegruppe befindet sich noch eine Friedenslinde vor dem ehemaligen Pastorat. Die Linde wurde als Gedenkbaum und Mahnmal auf Veranlassung des Kirchenvorstandes der evangelischen Kirchengemeinde um 1887 gepflanzt. Sie erinnert an den Deutsch-Französischen Krieg von 1870-1871 und mahnt zum Frieden (Quast 2006, S. 30). Ein zweiter Gedenkbaum befindet sich seit 1888 zwischen dem Forsthaus und dem Schulgebäude von 1828. Er erinnert an die Schlacht von Königgrätz des Preußisch-Österreichischen Krieges vom 3. Juli 1866, in der Preußen einen entscheidenden Sieg errang (Quast 2006, S. 33).
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2013)