Im Herbst 1944 begann man in Kelberg mit den Aushubarbeiten für einen Stollen. Er wurde in den Hang getrieben. Bald traf man auf festes Felsgestein. Mit einem 1 Meter langen „Dreheisen“ trieb man mit einem Vorschlaghammer Löcher für den Sprengstoff (Donalit) in den Fels. Nach erfolgreicher Sprengung wurden etwa 300 m³ Gestein aus dem Berg gelöst. Dieses Gestein wurde als zusätzlicher Schutz oben auf den Bunker verarbeitet.
Es entstand im mit Fichtenstämmen gestützten Stollen ein Aufenthaltsraum von ca. 10 m² (1,5 x 6,5 m) und einer Höhe von 1,9 m. Die Decke war mit Eichenbalken abgedeckt. Sie bot Schutz für ca. 25 bis 30 Personen. Vom „Aufenthaltsraum“ führte ein Notausgang ca. 10 Meter lang in das freie Gelände.
Am 16. Januar 1945 wurde Kelberg zu zwei Dritteln zerstört. Wer an diesem Tag die kleine Holztür mit dem verstärkenden „Z“ erreicht hatte, fühlte sich sicher. Heute mahnt und erinnert die Rekonstruktion an diejenige, die es nicht geschafft haben. Der Eingangsbereich ist 2008 detailgetreu für die Geschichtsstraße mit senkrechten Eichenbalken, Deckenkonstruktion aus Eichen und Holztür, die mit aufgenagelten Brettern in Z-Form verstärkt war, rekonstruiert worden.
Durch die Rekonstruktion des Eingangsbereiches ist ein Abschnitt der Kelberger Geschichte im Zweiten Weltkrieg erlebbar gemacht worden. Die Eintragung in der Karte markiert den Eingang sowie den dahinterliegenden untertägigen Bereich an der Straße „In der Holl“.
Nach der Umstellung der Geschichtsstraße 2020 auf thematische Rundwanderwege gehört die zugehörige Infotafel zu den Rundwanderwegen „Höfe, Häuser und Hütten“ und „Sagenhafter Schwarzenberg“ (Geschichtsstraße der Verbandsgemeinde Kelberg, Abschnitt 2, Station 45).
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2013, 2021)