Wann genau die Kapelle errichtet worden ist, ist nicht bekannt. Auf einer Karte des Amtes Daun von 1683 ist noch keine Kapelle eingetragen. Vermutlich wurde die spätgotische Kapelle zur „Schmerzhaften Mutter Gottes“ auf dem Schwarzenberg aus Dankbarkeit nach Überwindung der Pest als Verputzbau 1719 errichtet bzw. erweitert. Die stichbogenartigen Fenster mit Tonnengewölbe stammen aus dieser Bauphase. Die Wallfahrtskapelle ist ein besonderes Kleinod. Sie ist 14 Meter lang und 6 Meter breit.
Da im Jahre 1794 wurde die Kelberger Pfarrkirche von einem französischen Armeekorps (etwa 10.000 Mann) als Magazin benutzt wurde, wurde der Gottesdienst daher in die Kapelle auf dem Schwarzenberg verlegt.
Bei der Instandsetzung der Kapelle im 19. Jahrhundert wurde der Dachreiter abgebaut
Die Glasmalereien im Langhaus und im Chor sind 1920 von dem Glasmaler Maier aus Bad Neuenahr geschaffen worden. Die Wallfahrtskapelle beherbergt im Mittelteil des Altars ein Bild der Schmerzhaften Mutter Gottes (Pietà), das von den Statuen der Heiligen Aloisius (rechts) und Augustinus (links) eingerahmt ist. Außerdem befinden sich in den Kapellenfenstern Darstellungen der in der Eifel recht volkstümlichen Heiligen Barbara, Brigitte und Wendelin. Die Votivtafeln und die alten Krücken in der Wallfahrtskapelle zeugen von der Dankbarkeit für die erlebte Hilfe Gottes auf die Fürbitten der Heiligen, insbesondere der Gottesmutter.
In der Nähe der Kapelle steht ein Basalthochkreuz aus dem Jahre 1785, das von dem Einnehmer des Amtes Daun, Johann Joseph Hens aus Kelberg gestiftet worden ist. Der Weg vom Fuß des Berges bis zur Kapelle hinauf wird von 14 Kreuzwegstationen gesäumt. Sie wurden 1864 anstelle von sieben Fußfällen angelegt. Die Kapelle bildet mit dem Kreuzweg und den Bittwegen ein sakrales Ensemble, das heute noch viel besucht und genutzt wird (Geschichtsstraße der Verbandsgemeinde der Verbandsgemeinde Kelberg, Abschnitt 2, Station 2).
2018 hat die Gemeinde Kelberg die Kapelle mit den zugehörigen waldbestockten Ländereien gekauft. Auf einen Teil dieser Flächen wurde 2019 ein Waldfriedhof für Urnenbestattungen eingerichtet. Im April 2020 wurde der Waldfriedhof erstmalig belegt.
Nach der Umstellung der Geschichtsstraße 2020 auf thematische Rundwanderwege gehört die zugehörige Infotafel zum Rundwanderweg „Sagenhafter Schwarzenberg“ (Geschichtsstraße der Verbandsgemeinde Kelberg, Abschnitt 2, Station 2).
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2013, 2018, 2021, 2024)
Die Wallfahrtskapelle auf dem Schwarzenberg war KuLaDig-Objekt des Monats im August 2018.
Die Kunstdenkmäler des Kreises Mayen. 1. Die Kunstdenkmäler der Ämter Andernach-Stadt und -Land, Burgbrohl, Kelberg, Kempenich und Virneburg. (Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Band 17.2.) 244, Düsseldorf, unveränderter Neudruck 1983.
Burggraaff, Peter (2009)
Die Geschichtsstraße Kelberg als vermittelndes interkommunales Projekt. In: Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (Hrsg.): Vermittlung von Kulturlandschaften. Initiative zur Förderung des Kulturlandschaftsbewusstseins, S. 73-83. Bonn.
Burggraaff, Peter; Kleefeld, Klaus-Dieter / Bundesamt für Naturschutz und Bund Heimat und Umwelt (Hrsg.) (2010)
Landschaft erzählen. Die Geschichtsstraße in Kelberg (Eifel) als Fallbeispiel für die Erläuterung von Natur- und Kulturerbe. In: Bund Heimat und Umwelt in Deutschland) (Hrsg.): Wege zu Natur und Kulturlandschaft, S. 56-71. Bonn.
Feilen, Johann (1937)
Geschichte der Pfarrei Kelberg. o. O.
Molitor, Hermann (2000)
Das Kelberger Land - Aus alten Zeiten und jungen Tagen. S. 50-51, S. 55-57, Daun (2. erweiterte Auflage).
Pauly, Theo (1988)
Ma jiehn op Schwoazeberg - Joada möt (wir gehen auf den Schwarzenberg - geht ihr mit)? Ausdruck gläubigen Verhaltens im Kelberger Raum. In: Kreis Daun Vulkaneifel, Heimatjahrbuch 1989, S. 169-170. Daun.
Wallfahrtskapelle auf dem Schwarzenberg bei Kelberg
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