Bevor an diesem Standort im Ortsteil Frechen-Bachem eine Wasserburg errichtet wurde, muss dort bereits im 9. Jahrhundert ein „festes Haus“ bestanden haben. Dieses wird urkundlich genau wie der Ort Bachem in einer Urkunde der Abtei Prüm erwähnt, der dieses durch die „edle Frau Hiedilda zu Bachem“ vermacht wurde (uenerabili matronae hiedildae, MrhUB 1, Nr. 105). Dieses feste Haus wurde im Mittelalter, vermutlich im 13. Jahrhundert als Wasserburg ausgebaut und gehörte territorial zum Herzogtum Jülich, wohingegen andere Teile Bachems zu Kurköln gehörten. Burg Bachem war im Laufe der Zeit im Besitz unterschiedlicher rheinischer Adelsgeschlechter, darunter die Herren zu Bachem, von Palant und Culemborg, die Burg Bachem als Stammsitz ihrer Schultheißen nutzten. Im 16. Jahrhundert wurde Burg Bachem im Truchsessischen Krieg stark zerstört und in der Folgezeit geplündert, so dass auf frühen Kartenwerken an dieser Stelle der Eintrag „alde Borch“ zu finden ist, wobei „alde“ als ehemalige und nicht alt im Gegensatz zu einem neueren Burgbau zu sehen ist. Das Fundament des mittelalterlichen Wohnturms wurde 1975 bei Ausgrabungsarbeiten auf dem Gelände entdeckt und freigelegt.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde Burg Bachem auf den erhaltenen romanischen Fundamenten wieder neu aufgebaut, und erhielt ihr heutiges Erscheinungsbild als Backsteinbau mit dem prägnanten Turm und der dreibogigen Brücke über den Wassergraben. Die Fundamente der Burg stehen auf Holzpfählen. Burg Bachem besteht aus Vorburg und Hauptburg, der umgebende Wassergraben ist heute nur noch teilweise geflutet.
Mitte des 18. Jahrhunderts ließ der damalige Burgherr Freiherr von Geldern die benachbart liegende Pfarrkirche St. Mauritius errichten und nutzte sie fortan als seine Burgkapelle. Im Jahr 1836 wurde Burg Bachem an Egon von Fürstenberg verkauft. Der Fürstenbergischen Verwaltung gehört die Wasserburg bis heute an, und wurde zuletzt in den 1970er Jahren aufwändig saniert.
Hinweis Burg Bachem ist wertgebendes Merkmal des historischen Kulturlandschaftsbereiches „Haus Bachem“ (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 151).
(Anne Hentrich, LVR-Redaktion KuLaDig, 2014)
Literatur
Beyer, Heinrich; Eltester, Leopold; Goerz, Adam et al. (1860)
Urkundenbuch zur Geschichte der, jetzt die Preußischen Regierungsbezirke Coblenz und Trier bildenden mittelrheinischen Territorien. Mittelrheinisches Urkundenbuch (MrhUB), Ausgabe Coblenz, 3 Bände 1860-1874. Bd. 1, S. 109-111, Koblenz. Online verfügbar: dilibri.de, MrhUB, abgerufen am 17.04.2024
Der Stadtdirektor der Stadt Frechen (Hrsg.) (1993)
Frechen. Eine Stadt verändert ihr Gesicht 1951-1991. Düren.
Göbels, Karl (1977)
Frechen - damals. Von der Römerzeit bis zur Stadtwerdung. Ein heimatgeschichtliches Lesebuch. Köln.
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Möchten Sie dieses Objekt in der Kuladig-App öffnen?
Wir verwenden Cookies
Dies sind zum einen technisch notwendige Cookies,
um die Funktionsfähigkeit der Seiten sicherzustellen. Diesen können Sie nicht widersprechen, wenn
Sie die Seite nutzen möchten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies für eine Webanalyse, um die
Nutzbarkeit unserer Seiten zu optimieren, sofern Sie einverstanden sind. Mit Anklicken des Buttons
erklären Sie Ihr Einverständnis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Datenschutzseite.