Sankt Clemens ist die älteste Kirche in Mülheim. Der Saalbau des 12. Jahrhunderts, der als Kern der heutigen Pfarrkirche enthalten ist, entstand denn auch als Filiale der Buchheimer Pfarrei Sankt Mauritius. Infolge der Verleihung von Freiheitsrechten für Mülheim durch Graf Adolf VI. von Berg im Jahre 1322 erhielt die Mülheimer Kirche Pfarrrechte. Nachdem Sankt Clemens Ende des 17. Jahrhunderts seine pfarrliche Eigenständigkeit von Sankt Mauritius in Buchheim erhalten hatte, wurde die Saalkirche in den Jahren 1692 und 1720 dreischiffig ausgebaut und durch eine Vorhalle im Westen sowie einen Chorturm im Osten ergänzt Nach schweren Schäden im Zweiten Weltkrieg erfolgte 1952-1960 ein Wiederaufbau nach Plänen des Architekten Joachim Schürmann, der unter Verzicht auf die barocke Westvorhalle auf eine Herausarbeitung des romanischen Gebäudekerns zielte.
Es handelt sich um eine dreischiffige Hallenkirche mit drei Apsiden und einem mittig angeordneten Chorturm. Im Westen steht das Mittelschiff um ein Joch vor. Die Seitenschiffe sind an den Längsseiten durch Giebelreihungen mit quergestellten Satteldächern akzentuiert. Der Chorturm besteht aus einem Vierkantschaft, auf dem ein achteckiger Aufsatz mit einer Laternenhaube aufsitzt.
Im Inneren zeigen die Eindeckungen seit dem Wiederaufbau die zeitliche Stellung der einzelnen Raumkompartimente an. Das Mittelschiff weist als als ältester, romanischer Bauteil, eine Flachdecke auf; auf eine Wiederherstellung der barocken Kreuzrippengewölbe wurde verzichtet, um dem Raumeindruck der Romanik nahe zukommen.
Die Ausstattung von Sankt Clemens stammt weitgehend aus den Wiederaufbaujahren 1952-1960. Künstlerisch bemerkenswert sind die Arbeiten, die nach Entwürfen von Mitgliedern der Familie Schürmann entstanden sind: Die Glasfenster und der Tabernakel nach Entwurf von Gerda Schürmann-Frömel, das Bronzeportal mit Szenen aus dem Leben des Papstes Clemens nach Entwurf von Joachim Schürmann, das Altarkreuz schließlich nach Entwurf von Werner Schürmann.
(Christoph Kühn, im Auftrag des LVR-Fachbereichs Umwelt, 2012)
Literatur
Landschaftsverband Rheinland; Deutsche St. Jakobus-Gesellschaft (Hrsg.) (2009)
Jakobswege. Wege der Jakobspilger im Rheinland. Band 1: In 8 Etappen von Wuppertal-Beyenburg über Köln nach Aachen/Belgien. Köln (4. Auflage).
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