Weithin sichtbar und als wichtige Landmarke überragt die rundliche Phonolithkuppe Burgberg mit der bekrönenden Burg Olbrück das Brohltal bei Niederdürenbach sowie die gesamte einbettende Landschaft, die man in der Landeskunde als Kempenicher Tuffhochfläche ausgliedert. Diese Landschaft ist vulkanisch geprägt und heute im Vulkanpark Brohltal/Laacher See beziehungsweise im Nationalen Geopark Vulkanland Eifel ein wichtiges Zielgebiet des regionalen Geotourismus.
Obwohl schon seit dem Alttertiär ein deutlicher Gebirgsaufstieg zu verzeichnen war, blieb die Osteifel bis zum Ende des Tertiärs immer noch eine relativ flache und wenig gegliederte Landschaft. Erst im jüngeren Abschnitt des Quartärs verstärkte sich die Hebung des Schiefergebirgsrumpfes mit rund 150 Meter so stark, dass Rhein und Mosel sich nun mit ihren Nebenflüssen tief einschneiden mussten. Während dieser starken (und anteilig immer noch andauernden) Hebung stellte sich erneut lebhafter Vulkanismus ein: Im weiten Umkreis des heutigen Laacher Sees entstand mit dem Osteifeler Vulkanfeld eine der jüngsten Vulkanlandschaften des kontinentalen Europas mit etwa 120 Einzelvulkanen. Dieses junge Vulkanfeld entwickelte sich über etwa 500.000 Jahre hinweg bis zum Ausbruch des Laacher-See-Vulkans vor erst rund 13.000 Jahren. Markante Eckpunkte des Osteifeler Vulkanfeldes bilden im Norden die Basaltvulkane Teufelsburg bei Oberheckenbach und Leilenkopf bei Niederlützingen, im Osten die Hohe Buche bei Brohl, im Süden der Beuelskopf bei Winningen über dem nördlichen Moselufer und im Westen der Hochsimmer bei Ettringen.
Die 460 Meter hohe Phonolithkuppe mit der Burgruine Olbrück, wegen ihrer markanten Formgebung auch als Phonolithdom bezeichnet, gehört der älteren Phase des Osteifelvulkanismus an. Ursprünglich war sie eine im Deckgebirge steckende Quellkuppe – erst die spätere Erosion hat sie zu ihrer heutigen und ein wenig erotisch anmutenden Form entblößt. Radiometrisch hat man ihr Gestein auf ein Alter von 410.000 ± 30.000 Jahre datiert. Zum Ausbruchzeitpunkt war das Brohltal noch nicht so stark eingetieft wie heute, denn sonst wäre Lava dorthin abgeflossen. Phonolith, auch Klingstein genannt, bricht scharfkantig. Auf den Bruchflächen kann man als Einsprenglinge sehr gut die Minerale Nosean (dunkel) und Sanidin (hell) erkennen.
Burg Olbrück ist eine typische rheinische Höhenburg und eine der größten Burganlagen der Eifel – sie wurde schon im 11. Jahrhundert durch die Grafen von Wied errichtet und erlebte mehr als ein Dutzend Besitzerwechsel. Ab 1998 veranlasste die Verbandsgemeinde Brohltal eine umfassende Sanierung des Burggeländes. Heute erwartet die kleinen und großen Besucher hier ein vielfältiges Nutzungsangebot – unter anderem mit diversen Erzählstationen zum Rittertum, einem reich bestückten Kräutergarten und – vom 34 Meter hohen Bergfried – einem fantastischen Rundblick bis zum Siebengebirge und in die Kölner Bucht bis hin zum Kölner Dom.
Kulturdenkmal Die Burgruine Olbrück nordwestlich des Ortes ist als „Gesamtanlage mit Burgberg der um 1100 errichteten, 1689 zerstörten Burg“ eingetragenes Kulturdenkmal (Denkmalverzeichnis für den Kreis Ahrweiler 2018, S. 51).
(Bruno P. Kremer, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e. V., 2018)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Ahrweiler. Denkmalverzeichnis Kreis Ahrweiler, 12. Juni 2023. S. 51, Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Ahrweiler, abgerufen am 15.06.2023
Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz (Hrsg.) (2018)
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