Synagoge Zülpich

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Zülpich
Kreis(e): Euskirchen
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 41′ 33,87″ N: 6° 38′ 59,9″ O 50,69274°N: 6,64997°O
Koordinate UTM 32.334.022,00 m: 5.618.291,81 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.545.971,02 m: 5.617.667,22 m
  • Ehemaliger Synagogenstandort, Gedenktafel in der Zülpicher Normannenstraße (2009)

    Ehemaliger Synagogenstandort, Gedenktafel in der Zülpicher Normannenstraße (2009)

    Copyright-Hinweis:
    Fruehauf, Otmar / Alemannia Judaica
    Fotograf/Urheber:
    Fruehauf, Otmar (Alemannia Judaica)
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Ehemaliger Synagogenstandort, Gedenktafel in der Zülpicher Normannenstraße (2009)

    Ehemaliger Synagogenstandort, Gedenktafel in der Zülpicher Normannenstraße (2009)

    Copyright-Hinweis:
    Fruehauf, Otmar / Alemannia Judaica
    Fotograf/Urheber:
    Fruehauf, Otmar (Alemannia Judaica)
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Ehemaliger Synagogenstandort, Gedenktafel in der Zülpicher Normannenstraße (2009)

    Ehemaliger Synagogenstandort, Gedenktafel in der Zülpicher Normannenstraße (2009)

    Copyright-Hinweis:
    Fruehauf, Otmar / Alemannia Judaica
    Fotograf/Urheber:
    Fruehauf, Otmar (Alemannia Judaica)
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Ehemaliger Synagogenstandort, Gedenktafel in der Zülpicher Normannenstraße (2009)

    Ehemaliger Synagogenstandort, Gedenktafel in der Zülpicher Normannenstraße (2009)

    Copyright-Hinweis:
    Fruehauf, Otmar / Alemannia Judaica
    Fotograf/Urheber:
    Fruehauf, Otmar (Alemannia Judaica)
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Die jüdische Gemeinde Zülpich seit dem frühen 19. Jahrhundert:
Nachrichten über jüdische Bewohner gibt es in größerer Zahl seit dem 17. Jahrhundert. 1902/03 umfasste die Synagogengemeinde Zülpich die Bürgermeistereien Zülpich, Sinzenich, Enzen, Nemmenich sowie die Spezialgemeinde Kommern. 1908/13 trennten sich Kommern und Sinzenich von Zülpich, 1919 wurden alle drei Gemeinden zu einer einzigen zusammengefasst. 1932 war Kommern angeschlossen.
Gemeindegröße um 1815: 53 (1806), um 1880: 113 (1885), 1932: 100, 2006: –.
Bethaus / Synagoge: Seit 1602 ist eine Synagoge bezeugt. 1848 wurde eine neu errichtete Synagoge eingeweiht. 1938 wurde das Gebäude an die Stadt zwangsverkauft, aber trotzdem in Brand gesteckt (vorstehende Angaben nach Reuter 2007).

Nach synagogen.info wurde das Gotteshaus am 11. August 1848 eingeweiht und bis 1938 genutzt, als es am frühen Abend des 10. November in Brand gesetzt wurde. Noch im gleichen Jahr wurde das Gebäude dann abgerissen, heute ist vor Ort keinerlei Bausubstanz mehr vorhanden.

Am früheren Standort in der Normannengasse, eine Seitenstraße im Ortszentrum von Zülpich, befinden sich zur Erinnerung an die zerstörte Synagoge zwei in eine Backsteinmauer eingelassene Gedenktafeln, die 1988 errichtet wurden (Begehung 21.10.2009, Otmar Fruehauf, Alemannia Judacia). Die Inschrift der linken Tafel, die eine stilisierte Ansicht der ehemaligen Synagoge zeigt, lautet:

Hier stand die / jüdische Synagoge / zerstört am 08.11.1938

In der rechten Tafel steht:

Erinnerung – Mahnung – Verpflichtung, Zülpich im November 1988

Das von der Stadt bzw. dem NS-Bürgermeister nach dem Pogrom weitergereichte Grundstück wurde nie neu überbaut. Es wechselte nachfolgend mehrfach die Eigentümer. Die Vorfahren der jetzigen haben die Freifläche in den 1950er-Jahren zur Erweiterung ihres nebenliegenden Gartens legal von der Jewish Trust Corporation erworben.
Eine neue Info-Tafel ergänzt inhaltlich die vorab erwähnten Gedenkplaketten in der Mauer um ein Foto und eine Kurzbeschreibung des untergegangenen Gebäudes. Sie korrigiert auch das in der Steinplakette genannte, falsche Datum des Niederbrennens durch nationalsozialistische Schergen („8.11.“) auf den 10. November 1938 (Hans-Gerd Dick).

(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2012 / Ergänzungen durch freundliche Hinweise von Herrn Hans-Gerd Dick, Kulturreferent der Stadt Zülpich, 2015)

Internet
www.zuelpich.de: Gedenkstein Synagoge (abgerufen 05.04.2012, Inhalt nicht mehr verfügbar 06.01.2016)
synagogen.info: Zülpich (abgerufen 09.04.2012, Inhalt nicht mehr verfügbar 07.04.2021)

Literatur

Flink, Klaus (1972)
Zülpich. (Rheinischer Städteatlas, Lieferung I, Nr. 5.) S. 7, Köln.
Jung, David (2004)
Juden in Sinzenich, insbesondere zur Zeit des Nationalsozialismus (Zeitzeugenbefragung). (Schülerfacharbeit Franken Gymnasium Zülpich 2004, überarbeitet 2012.) o. O. Online verfügbar: www.kuladig.de, David Jung 2004, abgerufen am 20.11.2012
Pracht, Elfi (1997)
Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen, Teil I: Regierungsbezirk Köln. (Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern im Rheinland 34.1.) S. 385-388, Köln.
Reuter, Ursula (2007)
Jüdische Gemeinden vom frühen 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, VIII.8.) S. 94, Bonn.

Synagoge Zülpich

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Normannenstraße
Ort
Zülpich
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1848, Ende 1938

Empfohlene Zitierweise

Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
„Synagoge Zülpich”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-46065-20120405-2 (Abgerufen: 14. Oktober 2024)
Seitenanfang