Kurzbeschreibung des LVR-Amts für Denkmalpflege im Rheinland
Langenbachstraße 19, „Haus Raderschall“ 1960 Bauantrag „Haus Raderschall“, Wohnhaus vorübergehend (bis etwa 1999) Kanzlei der Botschaft der Republik Costa Rica (1980 noch in der Schumannstr.49; lt.Falk-Plan) Architekt: Ernst van Dorp, Mitarbeiter: Wolfram Stolle Bauherr und Gartenarchitekt: Heinrich Raderschall
Im steil abfallenden Hang zwischen Langenbachstraße und Franz-Josef-Strauß-Allee, der ehemaligen Bahntrasse zur Langenbachstraße, eingeschossiges, breit langgestrecktes und in der Tiefe schmales, nach Norden durch die steile Hanglage zweigeschossiges Einfamilienwohnhaus mit voll ausgebautem Untergeschoss, seitlich weit auskragendes Flachdach, Eingang straßenseitig, um sieben Stufen erhöht, freie Steintreppenkonstruktion mit Metallrohrgeländer; Massivbauweise (Scheibenbauweise): konstruktiv konsequent voneinander abgesetzte Wand- und Dachscheiben, zur Langenbachstraße östlich tragendes geschlossen gemauertes Wandelement mit gestrichener Steinstruktur und senkrechter Holzvertäfelung, nach Westen weit auskragende, sich nach außen verjüngende Dachscheibe aus Beton, der durch ein gläsernes Oberlichtband schwebende Leichtigkeit verliehen wird; Hauszugang als senkrechter Einschnitt konzipiert, flankiert von weiß abgesetzten Lichtschlitzen mit geschlossenen weiß gestrichenen Brüstungselementen (Briefkasten), Öffnung des Baukörpers an den Schmalseiten, große Glasscheibe in Raumbreite mit zwei schmalen Seitenflügeln und einem schmalen, horizontalen, feststehenden Element an der westlichen Stirnseite. An der östlichen Stirnseite Wandfläche von Glasflächen gerahmt.
Auf die örtlichen Grundstücksgegebenheiten bezogener, im Detail durchdachter und in der Material- und Farbwahl abgestimmter Bau, der in der Entwurfskomposition als innovativ für die Zeit um 1960 überzeugt; zeitunabhängiger konsequenter Entwurf, in sich stimmiger Baukörper. Gartengestaltung wohl durch Raderschall, Gestaltungselemente, ausgesuchter Bewuchs.
Das Objekt ist bedeutend für die Nachkriegsgeschichte der Stadt Bonn im Zusammenhang mit dem Entstehen des Regierungsviertels. Es ist erhaltenswert als Werk eines örtlich bedeutenden, auch für das Regierungsviertel wichtigen Architekten, Wohnhaus eines für die Ortsgeschichte bedeutenden und ebenfalls im Regierungsviertel wirkenden Gartenarchitekten (z.B. Außenanlagen der amerikanischen Siedlung in Plittersdorf). Es ist erhaltenswert als Wohnhaus von 1960, als konsequent klarer, qualität- und anspruchsvoller Entwurf aus architektonischen und architekturgeschichtlichen Gründen, auf Grund der Gestaltung aus künstlerischen Gründen, als Teil der Wohnstraße der 1950er und 1960er Jahre mit gehobenem Anspruch und in der Nähe der Regierungsbauten als Teil des entstehenden Regierungsviertels auch aus städtebaulichen Gründen. Die Gartenanlage spricht in der Gestaltung für eine Erhaltung aus gartengeschichtlichen Gründen.
Baudenkmal Das Objekt „Wohnhaus, Langenbachstraße 19“ ist ein eingetragenes Baudenkmal (LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Nr. 34500 / Denkmalliste der Stadt Bonn, laufende Nr. A 3937).
(Angelika Schyma und Elke Janßen-Schnabel, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, 2005)
Literatur
Zänker, Ursel (1969)
Bauen im Bonner Raum 49-69: Versuch einer Bestandsaufnahme. (Kunst und Altertum am Rhein 21.) S. 63, Düsseldorf.
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