Zur ehemals ganz in der Nähe befindlichen Station der Telegrafenlinie Berlin-Koblenz siehe das Objekt Optischer Telegraf Nr. 53.
Obgleich der Telegrafenberg als solcher nichts mit der Optisch-mechanischen Telegraphenlinie Berlin - Koblenz zu tun hat, wird seine Umbenennung im Text der Hinweistafel zum Telegraf Nr. 53 angesprochen:
Telegrafenberg
1832 ordnete König Friedrich Wilhelm III, von Preußen den Bau einer ‘Optischen Telegraphenlinie‘ von Berlin über Magdeburg und Köln bis nach Koblenz an. Auch in der Wahner Heide wurde eine Station errichtet und zwar dort, wo heute noch das Restaurant ‚Haus Telegraph‘ steht Mit Hilfe von optischen Signalen konnten Botschaften innerhalb von nur 30 Minuten übermittelt werden. Der in der Nähe gelegene 134 m hohe Rodderberg wurde in ‚Telegrafenberg‘ umbenannt.
Von hier hat man Ausblick auf die zentrale und östliche, insgesamt etwa 5000 ha große Wahner Heide. Man kann erkennen, dass es sich dabei um ein durch Absenkungen hervorgerufenes Einbruchbecken handelt, einem Teil der Niederrheinischen Bucht. Zu den Sandablagerungen kam es während der letzten Eiszeit als von der Niederterrasse des Rheines Sand angeweht und hier auf der Mittelterrasse abgelagert wurde. Heute bietet sich das Bild eines weiten Heidelandes, in dem viele seltene Tiere und Pflanzen leben. Pflegemaßnahmen tragen dazu bei, dass diese Heidebiotope erhalten werden können. Wegen ihrer Schutzwürdigkeit ist die Wahner Heide in weiten Teilen als Flora-Fauna-Habitat- und Vogelschutzgebiet gemeldet und damit in ein europaweites Schutzgebietsnetz integriert.
(Quelle: „Telegrafenstation von 1834“ aus Troisdorfer Jahreshefte 4/1974)
(Christoph Boddenberg / Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2011/2019)