Kurzbeschreibung des LVR-Amts für Denkmalpflege im Rheinland
Baujahr: 1960/61 Architekten: F. J. Kohle und Karl Oldag, Bonn Bauherr: Dr. Hans Günther Axe, Assekuranz Nutzung: Versicherungs- und Bürogebäude, ab 1962: Bundesminister für besondere Aufgaben; zeitweilig Mitnutzung durch das Auswärtige Amt 1989 erfolgte ein Umbau des Dachgeschosses. Zur Umnutzung nach dem Wegzug der Regierung erfolgten bauliche Veränderungen, vor allem der Fassaden nach Wärmedämmung Verplattung mit dünnen, rosa glänzenden Marmortafeln. Veränderungen der Fassade in den letzten Jahren.
An der Adenauerallee, dem Museum Koenig gegenüber, an der Ecke zur Kaiser-Friedrich-Straße, auf der Parzelle der nach dem Zweiten Weltkrieg abgebrochenen Villa Schede steht als Solitär in Winkelform ein Stahlbetonbau mit Flachdach; sechsgeschossiger Hauptbaukörper an der Adenauerallee mit symmetrisch gestalteter Straßenfassade; mittiger breiter Eingang über zwei Stufen durch offenen Natursteinwindfang aus Flachdach auf zwei Wandscheiben betont; durchgehende Fensterbänder als horizontale Streifen im Wechsel mit ursprünglich hellorange-gelben Backsteinbrüstungsbändern; Fensterbänder aus rechteckigen weißen Stützen im Achsenrhythmus und zurückliegenden Glasscheiben in weiß gestrichenen Holzrahmen, senkrechte Teilung; umlaufende Terrasse um das zurückliegende Dachgeschoß mit rundum vorkragendem Flachdach, das der strengen Baukörpergliederung eine gestalterische Leichtigkeit verleiht; Giebelseite zur Kaiser Friedrich Straße zur Hälfte als geschlossene Backsteinwand und zur Hälfte als gerasterte Fläche aus Betonstützen, Fenster- und Geländerelementen mit senkrechten Brüstungsstäben ausgebildet; der anschließende viergeschossige Gebäudeteil als reiner Funktionstrakt dem vorderen Gebäude in Höhe und Gestaltung nachgeordnet, ebenfalls durch den Wechsel von Fenster und Ziegelbändern gegliedert; Treppenhausfenster durch Stahlrahmen gefasst. Im Inneren Hauptgebäude durch zweihüftige Reihung der Büroräume erschlossen, Treppen im repräsentativen Foyerbereich mit Marmor, in den rein funktionsbestimmten Teilen mit Kunststein. Proportionen, innere und äußere Gliederung weitgehend erhalten, durch die neue Verplattung im Erscheinungsbild stark verändert.
Das Objekt ist bedeutend für die Geschichte der Bundesrepublik und der Stadt Bonn als Verwaltungsgebäude zwischen der städtischen geschlossenen Bebauung und dem zentralen Regierungsbereich. Neubau zu der Zeit, als der Bundestagsbeschluss von 1956 wirksam war, keine weiteren Bundesbauten zu errichten. Das Objekt wurde dem Bund 1962 zur Nutzung dem Bundesminister für besondere Aufgaben zur Verfügung gestellt, später durch das Auswärtige Amt genutzt. Als Verwaltungsbau der frühen 1960er Jahre und als Solitärbaukörper wird ihm bautypologischer und architektonischer Zeugniswert zugesprochen. Als freistehendes Eckgebäude gegenüber dem Museum Koenig ist der Bau auch von städtebaulicher Bedeutung. Erhaltenswert aus geschichtlichen und ortsgeschichtlichen Gründen.
(Angelika Schyma und Elke Janßen-Schnabel, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, 2005)
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