Burg Rode in Herzogenrath

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Herzogenrath
Kreis(e): Städteregion Aachen
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 52′ 0,84″ N: 6° 05′ 23,63″ O 50,8669°N: 6,0899°O
Koordinate UTM 32.295.233,34 m: 5.639.059,08 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.506.372,58 m: 5.636.843,34 m
  • Burg Rode in Herzogenrath (2017)

    Burg Rode in Herzogenrath (2017)

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  • Burg Rode / Herzogenrath (2010)

    Burg Rode / Herzogenrath (2010)

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  • Flyer Burgen-Parcours der StädteRegion Aachen (2010)

    Flyer Burgen-Parcours der StädteRegion Aachen (2010)

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  • Eingangsbereich der Burg Rode in Herzogenrath (2013)

    Eingangsbereich der Burg Rode in Herzogenrath (2013)

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  • Burg Rode in Herzogenrath (2017)

    Burg Rode in Herzogenrath (2017)

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    Burg Rode / Herzogenrath (2010)

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    Handrich, Karin
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Die Burg Rode ist das Wahrzeichen Herzogenraths. Sie wurde 1104 erstmals als „castrum Rodense“ in den Annales Rodenses urkundlich erwähnt. Der Priester Ailbertus von Antoing, Kanoniker aus dem belgischen Tournai, bat den damaligen Herren der Burg Rode, Adelbert von Saffenberg, um Land für eine Klostergründung. Unweit der Burg entstand Kloster Rode, die heutige Abtei Rolduc.

Bis 1136 blieb die Burg im Besitz der Herren zu Saffenberg, deren Stammsitz hoch über Mayschoss an der Ahr lag. Sie hatten um 1060 das Gebiet Rode westlich der Wurm erworben. Die Burg diente, aufgrund ihrer günstigen Lage am mittelalterlichen Handelsweg von Westeuropa über Köln, Maastricht, Antwerpen Richtung Nordsee und London, als wichtige Zolleinnahmestätte. Durch Heirat kamen Land und Burg in den Besitz der Herzöge von Limburg. 1260 verlieh Herzog Walram IV. Herzogenrath das Stadt- und Münzrecht.
1288 fiel die strategisch bedeutsame Stadt an der Wurm samt ihrer Burg in der Schlacht von Worringen an Herzog Johann von Brabant. Dem ging die Belagerung von Burg Rode im Jahre 1283 voraus. Die Truppen des Herzogs zogen kurz vor Weihnachten, verstärkt durch die bewaffnetes Bürger Aachens, vor die Feste Rode, um sie einzunehmen. Ein Plan, dem sich die Bewohner Herzogenraths vehement widersetzten. Einem einzelnen Schützen der Bürgerwehr, der als „Schütz von Rode“ in die Geschichte der Stadt einging, gelang es, den Anführer der Truppen zu töten und die Belagerung damit zu beenden. Neue Herren von Burg, Stadt und Land wurden dennoch für ein Jahrhundert die Herzöge von Brabant. Ihnen folgten in der wechselvollen Geschichte des Gemäuers das Haus von Burgund, die Habsburgischen Niederlande und Spanien, nach dem Spanischen Erbfolgekrieg schließlich die Österreicher. Ende des 14. Jahrhunderts erhielt die Burg ihren wehrhaften, noch heute das Gesamtbild dominierenden Turm.

Unter Österreichischer Herrschaft wurde sie Verwaltungssitz und um zwei Gebäudeflügel erweitert. Zinnen und Erker prägen bis heute das Hauptgebäude, an dessen Rückseite sich eine Terrasse und der Burggarten anschließen. Ab 1794 bis zum Wiener Kongress 1814 war Burg Rode Französisch, danach Preußisches Staatseigentum. Zu neuen Ehren gelangte sie als die Gemeinde Herzogenrath sie 1913 erwarb und dort bis 1978 ihr Rathaus unterbrachte. 1982 übernahm der Verein Burg Rode e.V. das historische Gemäuer und machte aus Herzogenraths Wahrzeichen ein grenzüberschreitendes Kulturzentrum.

(StädteRegion Aachen, 2010)


Anlage (Beschreibung, Datierung): Höhenburg Herzogenrath, hochmittelalterlich, Gründung noch im 11. Jahrhundert? (historisch).
Bausubstanz: Reste, u. a. ein Backsteinturm.
Historische Überlieferung: Das castrum Rodense wird erstmalig 1104 in Besitz des Grafen Adalbert von Saffenberg genannt; seit 1137 durch Heirat im Besitz der Herzöge von Limburg (daher Hertzogen Rode); in den Kämpfen zwischen Otto IV. und Philipp von Schwaben wurde 1205 die Limburger Burg durch den Kölner Erzbischof Adolf in Allianz mit dem Grafen von Jülich zerstört (REK 3, Nr. 2).
1225 verweigerte der neugewählte Kölner Erzbischof Heinrich I. dem Herzog Walram von Limburg die kölnischen Lehen, da dieser den Tod seines Vorgängers Engelbert benutzt hatte, die kölnische Burg Valentia zu zerstören, da diese unweit der Burg Herzogenrath errichtet worden war (REK 3, Nr. 572).
In der Fehde des Kölner Erzbischofs Konrad von Hochstaden mit den Herzögen von Limburg und Brabant 1239 wurde die Burg Herzogenrath zerstört (REK 3, Nr. 951).
Die Burg ging 1279 nach dem Tod des letzten Limburgers kurzzeitig an den Grafen von Geldern, bis Herzog Johann I. 1289 das alte Herzogtum Limburg mit Brabant vereinigte; zeitweise herzogliche Münzstätte; Sitz eines Statthalters (Friedrich / Päffgen 2007).

1104 castrum Rodense.
1284 castrum suum Rothe, oppidum ibidem.
1287 les chasteaux de Lembourg et de Rode.
1287 »Schloss Rode«.
1403 die burch zo Roede mit vurburghe ind mit graven hayven.
1406 du chastel de Rode.
1407 op der bourch ende sloet van der stat van Rode (Frankewitz 2007).

Herzogenrath (…) Ein „Roda“ genanntes Allodialgut nördlich von Aachen wird Anfang des 12. Jahrhunderts im Besitz der Grafen von Saffenburg erwähnt. Die auf dem rechten Ufer der Wurm gelegene Burg Rode (im 19. Jahrhundert umgestaltet, Turm aus dem 14. Jahrhundert, heute Kulturstätte) wird 1104 zusammen mit der Burgsiedlung erstmals genannt. (…) (Groten u.a. 2006)

(Franz-Josef Knöchel, Digitales Kulturerbe LVR, 2021)

Literatur

Frankewitz, Stefan (2007)
Landesburgen, Burgen, Schlösser und Feste Häuser bis 1500 im Spiegel der Schriftzeugnisse. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, IV.12.) S. 63-64, Bonn.
Friedrich, Reinhard; Päffgen, Bernd (2007)
Mittelalterliche Burganlagen in Kölner Bucht und Nordeifel bis zum Ende des 13. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, IV.11.) S. 67, Bonn.
Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde (Hrsg.) (o.J.)
Die Regesten der Erzbischöfe von Köln im Mittelalter (REK). (Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde 21.) Köln u.a..
Groten, Manfred; Johanek, Peter; Reininghaus, Wilfried; Wensky, Margret / Landschaftsverband Rheinland; Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Hrsg.) (2006)
Handbuch der Historischen Stätten Nordrhein-Westfalen. (HbHistSt NRW, Kröners Taschenausgabe, Band 273.) S. 466-467, Stuttgart (3. völlig neu bearbeitete Auflage).
Reiners, Heribert / Clemen, Paul (Hrsg.) (1912)
Die Kunstdenkmäler der Landkreise Aachen und Eupen. (Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Band 9.2.) S. 118-120, Düsseldorf.
StädteRegion Aachen, Stabsstelle Kultur, Empirische Forschung und Gleichstellung (Hrsg.) (2011)
Burgen-Parcours: Burg Alsorf, Burg Baesweiler, Burg Rode, Burg Stolberg (Faltblatt). Aachen.

Burg Rode in Herzogenrath

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Burgstraße 5
Ort
52134 Herzogenrath
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Ortsfestes Denkmal gem. § 3 DSchG NW
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1104

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„Burg Rode in Herzogenrath”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-14859-20110817-2 (Abgerufen: 27. Juli 2024)
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