Straßendorf Katzwinkel

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Katzwinkel (Landkreis Vulkaneifel)
Kreis(e): Vulkaneifel
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 14′ 55,06″ N: 6° 55′ 21,68″ O 50,24863°N: 6,92269°O
Koordinate UTM 32.351.900,29 m: 5.568.339,24 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.565.854,65 m: 5.568.471,16 m
Das Straßendorf Katzwinkel liegt in Tallage am gleichnamigen Bach, in den der Ringelsbach und ein weiterer Bach in der Ortsmitte münden.

Katzwinkel gehört zu den ältesten Dörfern der Verbandsgemeinde Kelberg. Bereits 1143 wird der Ort im Zusammenhang mit dem dortigen Besitz des Klosters Springiersbach erwähnt. In einer Erwähnung von 1293 hatte das Kloster Niederehe Besitz in Katzwinkel (Schug 1956, S. 520). 1441 wurde erwähnt, dass ein Wilde Henne Jakob von Katzwinkel („Katzwinkken“) Kirchenvorsteher der Pfarrkirche in Uess war (Pfarrarchiv Uess, Urk. Nr. 3 vom 22.02.1441). Der Namebestandteil „Winkel“ bezieht sich auf einen von Hügeln und Bergen umschlossenen Ort (Mayer und Mertes 1986, S. 101).

1815 hatte Katzwinkel 86 Einwohner, 1835 nahm die Zahl auf 118 zu, um 1873 wieder auf 100 Einwohner zu sinken. Danach nahm die Einwohnerzahl bis 1939 mit 151 Einwohnern ständig zu. Bis 2017 variierte die Einwohnerzahl zwischen 128 (2005) und 142 (1987). 2017 hat Katzwinkel 133 Einwohner.

Bis 1795 gehörte Katzwinkel weltlich zum Kurfürstentum Köln (Amt Nürburg) und kirchlich zur Pfarrei Uess im Eifeldekanat des Erzbistums Köln. Nach der Neuordnung der Bistumsgrenzen durch Napoleon 1803 kam die Pfarrei Uess zum 1821 vom Erzbistum heruntergestuften Bistum Trier.

Während der französischen Herrschaft wurde Katzwinkel mit der Einverleibung des linken Rheinlandes zu Frankreich vom 1798 bis 1813 zu einer eigenständigen Gemeinde („Commune“) in der „Mairie de Samersbach“ (Bürgermeisterei bzw. Amt Samersbach) erhoben. Nach der Übernahme der Verwaltung des Rheinlandes durch die Preußen 1815 gehörte Katzwinkel als selbstständige Gemeinde bis 1931 zum Amt Samersbach und danach bis 1970 zum Amt Daun. Seit der Kommunal- und Verwaltungsreform von 1970 gehört die Gemeinde zur Verbandsgemeinde Kelberg.

1909 fand die Planzuteilung im Rahmen der durchgeführten Flurbereinigung in der Gemarkung Katzwinkel statt (332 Hektar Verfahrensfläche). Die Hauptziele der Flurbereinigung waren die Zusammenlegung und Vergrößerung der durch das Realteilungserbrecht verkleinerten Parzellen und die Erschließung jeder Nutzparzelle mit Flurwegen.

In der Ortsmitte steht die Sankt Katharina-Kapelle von 1952, die anstelle der abgerissenen baufälligen alten Sankt Brigitta-Kapelle gebaut wurde.

Die erste Ortserweiterung erfolgte linear in östlicher Richtung an der Uesser Straße und K 22. Seit den 1970er Jahren erweiterte das Dorf sich vor allem in westlicher Richtung.

(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2018)

Internet
katzwinkel-vulkaneifel.de: Gemeinde Katzwinkel (abgerufen 03.06.2016)

Literatur

Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2023)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Vulkaneifel. Denkmalverzeichnis Kreis Vulkaneifel, 24. Mai 2023. Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Vulkaneifel, abgerufen am 15.06.2023
Mayer, Alois; Mertes, Erich (1993)
Geschichte, Kultur und Literatur der Verbandsgemeinde Kelberg. Adenau.
Mayer, Alois; Mertes, Erich (1986)
Sagen – Geschichte – Brauchtum aus der Verbandsgemeinde. Daun.
Mertes, Erich (o.J.)
Die Dörfer der Verbandsgemeinde Kelberg. Ihre erste Erwähnung und Nennung in der Literatur. In: Landeskundliche Vierteljahresblätter 32, 1986, Heft 3, o. O.

Straßendorf Katzwinkel

Schlagwörter
Ort
54552 Katzwinkel
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Schriften, Geländebegehung/-kartierung, Fernerkundung, Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos, Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1050 bis 1104

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Peter Burggraaff (2018): „Straßendorf Katzwinkel”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-138691-20150912-2 (Abgerufen: 25. April 2024)
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