Der ehemals „An der Karlsruhe“ vor dem Weiertor gelegene Friedhof wurde von „vermutlich weit vor 1604“ bis 1958 belegt (uni-heidelberg.de), als er dem dortigen Braunkohlentagebau der Grube Viktor weichen musste. Nach einer deswegen erfolgten Umbettung von 225 Grabstätten auf den jüdischen Friedhof in Köln-Ehrenfeld sind dort noch 45 Grabsteine aus Zülpich erhalten. Diese Dislozierung erfolgte zwischen dem 5. und 21. Februar 1958 in Absprache mit der jüdischen Gemeinde Kölns.
„Infolge des expandierenden Braunkohlentagebaus erfolgte 1958 eine Umbettung der 225 Grabstätten auf den Friedhof in Köln-Ehrenfeld. Dort wurden auch 45 Grabsteine aufgestellt.“ (ebd.)
Lage / Objektgeometrie
Die historischen Karten der in den Jahren 1891-1912 erarbeiteten preußischen Neuaufnahme zeigen in etwa 250 Meter Entfernung westlich des Zülpicher Weiertores einen rund 2.000 Quadratmeter großen „Bgr. Pl.“ (Begräbnisplatz), der den authentischen Standort des damaligen jüdischen Friedhofs markiert. Diese Fläche entspricht der hier dargestellten Objektgeometrie.
In der topographische Karten TK 1936-1945 erscheint der jüdische Friedhof dann nach Süden hin auf etwa das dreifache dieser Fläche erweitert (vgl. Kartenansicht).
Das heutige Geländerelief und die gegenwärtige Wegeführung haben mit derjenigen von vor ca. 1954 jedoch nichts mehr gemein, da die dortige Kulturlandschaft ein nach dem Braunkohleabbau wiederaufgefülltes, neu gestaltetes Gelände ist.
Ein vermutlich weit vor 1604 belegter weiterer (Vorgänger-)Friedhof lag offenbar an anderer Stelle vor der Stadt.
(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2011/2019 / Ergänzungen durch freundliche Hinweise von Herrn Hans-Gerd Dick, Kulturreferent der Stadt Zülpich, 2015)
Internet
de.wikipedia.org: Jüdischer Friedhof Zülpich (abgerufen 10.09.2019)
www.uni-heidelberg.de: Projekt Jüdische Friedhöfe in Deutschland, Zülpich (abgerufen 06.07.2011 und 10.09.2019, Inhalt nicht mehr verfügbar 22.06.2023)