Der im 17. oder 18. Jahrhundert angelegte alte jüdische Friedhof in Rees wurde auch von jüdischen Bürgern in Haldern, Millingen und Isselburg genutzt. Dieser Begräbnisplatz war am Weißen Turm in der ehemaligen Stadtbefestigung auf der acht Meter breiten Stadtmauer gelegen. Der Grund dafür ist, dass eine Lage innerhalb der Stadtmauern unzulässig war, der Judenfriedhof aber außerhalb z.B. durch Überflutung gefährdet war.
Der Friedhof wurde von 1780 bis 1872 belegt. 24 Grabsteine sind hier erhalten.
„Um 1700 verkaufte die Stadt Rees der jüdischen Gemeinde ein Grundstück auf der ca. acht Meter breiten Stadtmauer zur Anlage eines hochwasserfreien Friedhofes. Dieser wurde 1786 erweitert. 1872 wurde dieser Friedhof wegen vollständiger Belegung geschlossen; Bestattungen erfolgten seither auf dem zweiten jüdischen Friedhof an der Weseler Straße.
Die Lage dieses Friedhofes ist einmalig im Rheinland. Da jüdische Beerdigungen im damaligen Zeitraum auf Anweisung des Magistrats von Rees außerhalb der Stadt vorgeschrieben waren, hätten die Gräber im Umfeld der Stadt bei Rheinhochwassern weggespült werden können. Die Beisetzungen auf der hochwasserfreien Stadtmauer verletzten nicht die Anweisung der Stadt. Ein ständiger Begräbnisort für die jüdischen Mitbürger wurde angelegt. Der Friedhof ist durchgehend geschlossen. Besichtigungen können nur auf Nachfrage beim Kulturamt der Stadt Rees erfolgen.“ (www.rees-erleben.de)
„Während des Novemberpogroms 1938 ist der Friedhof stark in Mitleidenschaft gezogen worden. 1941 musste der letzte Vorsteher der Gemeinde den unbelegten nördlichen Teil des Friedhofs an die Stadt Rees verkaufen.“ (uni-heidelberg.de)
(LVR-Redaktion KuLaDig, 2011/2023)
Internet
de.wikipedia.org: Jüdische Friedhöfe Rees (abgerufen 08.02.2023)
www.uni-heidelberg.de, Projekt: Jüdische Friedhöfe in Deutschland (abgerufen 28.06.2011, Inhalt nicht mehr verfügbar 08.02.2023)
www.rees-erleben.de: Jüdische Friedhöfe (abgerufen 28.06.2011, Inhalt nicht mehr verfügbar 08.02.2023)