Der jüngere Krefelder jüdische Friedhof mit seiner großen Trauerhalle liegt in der Alten Gladbacher Straße, neben dem städtischen Friedhof. Der 1901 eröffnete Friedhof wird seit 1903 bis heute belegt. 1935 wurden Grabstätten vom jüdischen Friedhof Hoterheide in Osterath (Gemeinde Meerbusch) hierhin verlegt. Hier sind zwischen 730 und 800 Grabsteine erhalten (uni-heidelberg.de), 834 Inschriften aus den Jahren 1874 bis heute sind in der epigraphischen Datenbank epidat des Essener Steinheim-Instituts dokumentiert.
Der von Hecken umstandene Friedhof ist nicht weiter ausgeschildert, vor Ort befinden sich Beschilderungen mit den Öffnungszeiten. Der Begräbnisplatz ist frei zugänglich und in einem sehr gepflegten Zustand (Begehung am 22.10.2014).
„… 1916 wurde der Friedhof in Richtung Osten erweitert. Während der NS-Zeit wurde der Friedhof verwüstet, aller Metallteile und vieler Grabsteine beraubt. Doch beherbergt er heute noch immer über 800 Grabsteine, darunter auch eine ganze Reihe von Steinen, die vom jüdischen Friedhof Meerbusch-Osterath (Hoterheide) stammen, der 1935 einer Neubausiedlung weichen mußte.“ (steinheim-institut.de)
„Das Friedhofsgelände wurde 1916 erweitert. Seit 1935 befinden sich auf diesem Friedhof (Feld 10) auch die Begräbnisse des untergegangenen Friedhofs Osterath. Laut Pracht-Jörns lassen sich 9 der 15 Gräber noch identifizieren. Während der NS-Zeit sind laut Janß 60% der damals 1000 Grabsteine durch eine Steinmetzfirma nach Viersen abtransportiert worden, die nach 1945 grösstenteils zurückgebracht wurden. In den 60er Jahren wurde der Friedhof dreimal geschändet. ...“ (uni-heidelberg.de)
(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2011/2014)
Internet
www.steinheim-institut.de: epidat, Krefeld (neuer Friedhof) (abgerufen 13.03.2014)
www.uni-heidelberg.de, Projekt: Jüdische Friedhöfe in Deutschland, Krefeld Neuer Friedhof (abgerufen 23.06.2011, Inhalt nicht mehr verfügbar 31.08.2021)