Hinter dem Schloss Sayn thront in der Höhe die Burg Sayn. Diese setzt sich aus einer Hauptburg und zwei Burgmannensitzen zusammen, dem Reiffenbergschen Burghaus und dem Steinschen Kaff.
Im 12. Jahrhundert wurde die „Alteburg“ im Brextal durch den Erzbischof von Köln zerstört, deshalb wurde die Burg Sayn der Sayner Grafen auf dem Kehrberg errichtet. Um diese zu schützen bekam der Erzbischof von Tier die neue Burg zum Lehen. Trotz des Lehens blieb die Burg in Familienbesitz. Der Lehnsherr hatte jedoch das Recht, bei Erbstreitigkeiten die Burg nach seinen Vorstellungen ungeteilt zu „vererben“. Die Sayner verpflichteten sich zur Treue gegenüber dem Erzbischof von Trier.
Die Burg setzt sich aus einer Hauptburg und zwei Burgmannensitzen zusammen, dem Reiffenbergschen Burghaus und dem Steinschen Kaff. Die Hauptburg umfasste eine Fläche von 35 x 110 Meter und war von einer Ringmauer umgeben. Unterhalb des Plateaus existierte ein mehrgeschossiger Bau mit Rundturm, der durch eine Mauer mit der Hauptburg verbunden war. Weiter unten war der Steinische Burgmannesitz. Die Burg Sayn ist oval angelegt und entspricht dem Muster einer Ringmauerburg. Sie besteht aus Bruchsteinmauerwerk. Der Turm verfügte über vier Stockwerke, diese waren mit Holztreppen verbunden. Das dritte und vierte Stockwerk verfügten über einen Kamin und dienten als Wohnfläche. Innen hatten die Fenster Sitznischen. An der südwestlichen Seite, im zweiten Geschoss, befand sich der Eingang in die rund 20 m hohe Burg. Später, im 19. Jahrhundert, wurde ein weiterer ebenerdiger Eingang an der Südostseite gebaut. Des Weiteren verfügte die Burg über eine Burgkapelle.
Deren Grundriss ähnelt der Doppelkirche in Schwarzrheindorf, die Arnold von Wied erbauen ließ. Es ist nicht eindeutig identifizierbar, ob die Sayner Burgkapelle zwei übereinanderliegende Sakralräume mit zwei Altären besaß wie die Kapelle in Schwarzrheindorf. Im Mittelalter war die Architektur von großer Bedeutung. Die Burg zeigte damals den Wohlstand des Grafen und sein Ansehen. Die Lage der Burg diente nicht primär der Kontrolle der vorbeilaufenden Straße, sondern die Lage signalisierte, dass es sich um eine Burg des Hochadels handelt. Der Palas hingegen erfüllte die Repräsentationsfunktion bei Feierlichkeiten. Im 14. Jahrhundert wurde die Burg erweitert.
Nach dem Tod von Heinrich IV. im Jahr 1606 wurde die Burg vom Kurfürstentum Trier eingezogen. Im Dreißigjährigen Krieg zerstörten die Schweden (1633) die Burg. Nachdem das Kurfürstentum aufgelöst wurde, erhielt im Jahr 1803 der Fürst Friedrich Wilhelm von Nassau-Weilburg die Burg. Nach dem Wiener Kongress schenkte König Friedrich Wilhelm IV. die Burg den Sayner Fürsten. Durch Fürst Ludwig wurde die Anlage für Spaziergänger geöffnet. Seit den 1980er Jahren wird versucht, die Burg vor dem weiteren Verfall zu schützen.
Die Burg Sayn ist im Denkmalverzeichnis „Kreis Mayen-Koblenz“ als Kulturdenkmal eingetragen.
(Milena Bagic, Universität Koblenz-Landau, 2015)
Internet www.sayn.de: Burg Sayn (abgerufen 28.03.2015)
Literatur
Engelhardt, Heiderose (2006)
Schloss und Burg Sayn. (DKV-Kunstführer Nr. 637.) S. 3ff., München.
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