Bergisch Gladbach-Sand liegt aus geologischer Sicht auf der östlichen Flanke der Bergisch Gladbach-Paffrather Kalkmulde. Die hier zum Abbau gelangenden Kalksteine stammen überwiegend aus devonischer Zeit und sind in ihrer Entstehung oft eng an Flachwasserfazies rund um devonische Riffbildungen gekoppelt. Der für den Mauerbau gebrochene Kalk ist daher vielfach mit Crinoiden oder Brachiopoden fossilführend. Die Kirchhofsmauer besteht aus diesem örtlichem Kalkstein und befindet sich zum Teil in Restaurierung.
Ein Teil der der Straße zugewandten Mauer wurde neu aufgeschichtet und die Fugen wurden neu mit Mörtel zementiert. Dementsprechend erscheint dieser Abschnitt deutlich heller und homogener als der übrige Teil. Ursprünglich war jedoch die für die alte bergische Mauerbauweise typische Trockenmauer nicht intensiv gemörtelt, so dass die jetzige Erscheinungsweise vom ursprünglichen Mauertypus stark abweicht.
Der unrestaurierte Teil der Trockenmauer ist in seiner ursprünglichen Verfassung verblieben und stark angewittert. Die Fugen sind größtenteils ausgeräumt und weisen einen Bewuchs mit einer hohen Zahl unterschiedlicher Pflanzen auf, unter denen Steinbrechgewächse und Farne anteilig überwiegen. Gerade weil der unrestaurierte Teil der Mauer die ursprüngliche Bauweise erkennen lässt, bietet sie zugleich einen reichen Lebensraum für mehr als 40 Pflanzen- und für ein Vielfaches von Tierarten. In dieser teils süd-exponierten Lage sind unter den Tierarten auch Rote-Liste-Arten zu vermuten. Auch wegen der Größe des Mauerrings wäre es wünschenswert, diese Trockenmauer als ein wichtiges Biotop unter Schutz zu stellen.
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