Der Sohn des Grafen, Graf Clemens Wenzeslaus, erbte die Mühle und ließ sie 1816 zu einer Kornmühle umbauen. Während der Zeit wechselte die Mühle ihre Besitzer. Im Jahr 1898 wurde das hölzerne Mühlrad gegen ein neues, eisernes Wasserrad ausgetauscht. Es hat einen Durchmesser von ca. 380 Zentimeter. Der Mühlgraben wurde unterirdisch in ein Gewölbe verlegt, er endet im Brexbach.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde ein Anbau an das Wohn- und Backhaus vorgenommen. Im Jahr 1935 stürzte die hinter der Mühle befindliche Stützmauer ein. Der damalige Besitzer der Mühle, Anton Paul Hein, war der Auffassung, dass die Ursache die Erschütterung durch den Eisenbahnbetrieb war. Die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft beteiligte sich nicht an dem Schaden, weil die Mauer nicht von ihnen errichtet wurde. Der Inhaber der Mühle musste für den Schaden selbst aufkommen.
Ab dem Jahr 1958 wurde der Mahlbetrieb langsam eingestellt, der letzte Mahlgang erfolgte 1961.
Die Mühle stand 1964 wieder zum Verkauf. Privatleute kauften die Mühle. 1982 forderten die Besitzer der Mühle von der Stadt Bendorf eine Genehmigung für den Abriss. Die Denkmalschutzbehörde Mayen-Koblenz willigte diesem nicht ein und stellte die Mühle unter Denkmalschutz. Die Mühle wurde 1986 von der Stadt gekauft. Ein Jahr später halfen die „Sayner Mühlenmänner“ Fritz Bode, Franz Lenßen (ehemaliger Müllerbusche) und Emil Holler bei der Restauration der Mühle, die der nachwachsenden Generation das lebendige Lernen über Mühlen sichern soll. Im August 1988 eröffnete das Mühlenmuseum. Im Jahr 1990 wurden die Wasserschaufeln erneuert. Vier Jahre später wurde der Mühlgraben ausgebaggert und befestigt.
Die Mühle befindet sich auf der linken Seite des Brexbaches und ist über eine Brücke erreichbar. Der Wasserzulauf wird beim Pfarrgarten durch eine Pfalz gestaut und zur Mühle geleitet. Früher gab es rund 20 Mühlen im Umkreis von Bendorf, die Heinsmühle ist als einzige erhalten geblieben. Die Mühle bietet heute eine Aussichtsplattform, auf der das Wasserrad genau betrachtet werden kann. Die Besonderheit ist, dass die Heinsmühle bei Niedrigwasser oder Eisgang, auf Strom umgeschaltet, weiterarbeiten konnte. Die Mühle besitzt auch eine gut erhaltene Müllerburschenstube, die verdeutlicht, wie die Menschen damals auf engem Raum gelebt und gearbeitet haben. Die Müller litten unter verschiedenen Krankheiten wie beispielsweise Rheuma und Wirbelsäulendeformation. Im oberen Stockwerk der Mühle, wo sich auch die Müllerburschenstube befindet, können die Getreidesorten die damals verarbeitet wurden wie Roggen, Weizen und Dinkel betrachtet werden. Es existiert auch eine Sammlung von Schädlingen, die den Mühlenalltag mitbestimmten.
Das Mühlenmuseum zeigt die Zeit, in dem die Menschen mit einfachen mechanischen Mitteln den Getreidebedarf sicherten, ohne die Technologie, die heute gegeben ist. Da sie voll funktionstüchtig ist, begeistert sie Groß und Klein.
Kulturdenkmal
Die „Heinsmühle, Hellenpfad 132 (Mühlenanlage mit Wasserrad, 18. Jh.)“ ist ein eingetragenes Kulturdenkmal (Verzeichnis der Kulturdenkmäler Mayen-Koblenz 2015, S. 12).
(Milena Bagic, Universität Koblenz-Landau, 2015)
Quelle
Freundliche Hinweise von Herrn Peter Siebenmorgen, 2015.
Internet
www.heins-muehle.de: Die Hein's Mühle in Bendorf-Sayn (abgerufen 30.03.2015)