Mühlenbach mit Bleichwiese und Schleuse der Heinsmühle in Sayn

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde, Museen
Gemeinde(n): Bendorf
Kreis(e): Mayen-Koblenz
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 26′ 16,13″ N: 7° 34′ 55,01″ O 50,43781°N: 7,58195°O
Koordinate UTM 32.399.300,14 m: 5.588.271,45 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.399.334,94 m: 5.590.067,00 m
  • Die Schleusenmechanik am Mühlenbach nahe der Heinsmühle im Brexbachtal bei Sayn (2014).

    Die Schleusenmechanik am Mühlenbach nahe der Heinsmühle im Brexbachtal bei Sayn (2014).

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Parallel zur linken Seite des Brexbaches, zwischen Abtei und Schloss Sayn und nahe des bewaldeten Hanges, befindet sich im Brexbachtal der Mühlenbach. Es handelt sich um den Wasserzulauf zur Heinsmühle, welcher von einer Pfalz aufgestaut wird um dann über das Einlaufwehr in den Mühlgraben geleitet zu werden. Das sogenannte „verbriefte Wasserrecht“ erlaubt es den Verwaltern der Heinsmühle, dem „Förderkreis Heins Mühle“, noch heute zwei Drittel der Wassermenge des Brexbaches für den Betrieb der Mühle zu entnehmen. Die Strecke vom Wehr bis zum Wasserrad beträgt etwa 350 Meter, der unterirdische Rücklauf in den Brexbach besitzt eine Länge von ca. 70 Meter. Da sich in der Heinsmühle ein Museum befindet, kann die funktionierende Mechanik der Wassermühle besichtigt werden.

Zwischen dem Mühlenbach und dem Brexbach befindet sich eine Wiese, die sogenannte „Bleiche“ oder „Blääch“. Ursprünglich gehörte die Wiese einer Bauernfamilie namens Krupp. Hier auf dieser Wiese wurde, bevor in den Haushalten Waschmaschinen vorhanden waren, die Wäsche sehr aufwendig am Bach per Hand und mit Waschbrett gewaschen und anschließend auf der Wiese getrocknet sowie im Sonnenlicht gebleicht.
Zum Bleichen musste die Wäsche ständig befeuchtet werden. Erst in der Nachkriegszeit ersetzten Bleichmittel diesen Prozess. Aufgrund des großen, mehrtägigen Arbeitsaufwandes, wurde erst nach vielen Wochen neu gewaschen. Manchmal sogar nur einmal pro Monat. Der Waschplatz war gleichzeitig ein Ort, an welchem die Frauen Neuigkeiten austauschten. Gut situierte Familien besaßen ein Dienstmädchen oder engagierten eine Waschfrau.
Später wurde die Wiese als Viehweide genutzt, im Jahr 2000 wurde schließlich ein Spielplatz und ein Bolzplatz angelegt. Das Rheinische Eisenkunstguss-Museum im Schloss Sayn zeigt Exponate zum Waschen in früheren Zeiten sowie ein historisches Bild der „Bleiche“.

Die „Heins Mühle“ (Hellenpfad 132) ist nach § 8 des Denkmalschutzgesetzes (DSchG) als Kulturdenkmal des Kreises Mayen-Koblenz ausgewiesen (Verzeichnis der Kulturdenkmäler des Kreis Mayen-Koblenz 2015, S. 12).

(Karolina Paus, Universität Koblenz-Landau, 2015)

Quellen
Gespräche und freundliche Hinweise von Herrn Peter Siebenmorgen (Privates Heimatarchiv Sayn) und Mitarbeitern des Rheinischen Eisenkunstguss Museums, Schloss Sayn.

Internet
www.heins-muehle.de: Förderverein der Heinsmühle (abgerufen: 20.03.2015)
www.sayn.de/schloss-sayn/museum: Rheinisches Eisenkunstguss Museum (abgerufen 21.03.2015)

Literatur

Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2023)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Mayen-Koblenz. Denkmalverzeichnis Kreis Mayen-Koblenz, 21. März 2023. Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Mayen-Koblenz, abgerufen am 16.06.2023
Siebenmorgen, Peter (1998)
Sayn - früher und heute, ein historischer Rundgang durch Sayn. Sayn.
(o.J.)
Rheinisches Eisenkunstguss-Museum, Waschen ohne Waschmaschine (Flyer). o. O.

Mühlenbach mit Bleichwiese und Schleuse der Heinsmühle in Sayn

Schlagwörter
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde, Museen
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Geländebegehung/-kartierung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger, Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1540 bis 1560

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„Mühlenbach mit Bleichwiese und Schleuse der Heinsmühle in Sayn”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-117815-20150311-4 (Abgerufen: 27. April 2024)
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