Gemeindegröße um 1815: 37 (1808), um 1880: 58 (1885), 1932: 10 / 20 (1925), 2006: –.
Bethaus / Synagoge: 1843 und 1850 wird eine Betstube erwähnt; später wurde ein Neubau errichtet; das Gebäude existiert noch, ist allerdings völlig verändert (vorstehende Angaben nach Reuter 2007).
Eine jüdische Gemeinde in Mertloch bestand seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert bis nach 1933.
„1933 lebten noch etwa 20 jüdische Personen am Ort. In den folgenden Jahren sind die meisten von ihnen auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts, der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert.“ (www.alemannia-judaica.de).
Zu dieser Gemeinde gehörten auch die wenigen jüdischen Einwohner des Ortes Gappenach. Es gab verschiedene jüdische Einrichtungen zu denen eine Schule, eine Synagoge und ein Friedhof zählten (ebd.).
Bethaus / Synagoge
1843 und 1850 wird eine Betstube erwähnt, die sich wohl in einem der jüdischen Häuser befand. Nach der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde ein Neubau in neuromanischen Formen errichtet. Bereits 1937 wurde das Synagogengebäude verkauft und entging damit einer Zerstörung beim Novemberpogrom 1938. Das Gebäude in der damaligen Dorfstraße 7 (so 1932, heute Friedhofstraße 1) existiert noch, ist allerdings nach dem Umbau zu einem Wohnhaus völlig verändert. Noch erkennbar ist an der Ostseite des Gebäudes der 2-geschossige apsisartige Anbau mit Zeltdach.
(Jennifer Abels, Universität Koblenz-Landau, 2015 / freundliche Hinweise von Anwohnern)
Internet
www.alemannia-judaica.de: Jüdische Geschichte / Synagoge Mertloch (abgerufen 25.02.2015 und 04.12.2018)