Zwangsarbeit im Zweiten Welkrieg Zwangsarbeit beziehungsweise Arbeitspflicht war für das nationalsozialistische Regime Deutschlands ein Mittel, um die wirtschaftliche Produktivität sicher zu stellen. Die kritische Auseinandersetzung mit diesem Teil der Geschichte findet in Deutschland verstärkt seit den 1990er Jahren statt. Während des Zweiten Weltkriegs kamen in Neukirchen-Vluyn etwa 1.500 Zwangsarbeiter zum Einsatz. Die zumeist aus dem östlichen Europa (Polen, Russland, Ukraine) stammenden Menschen wurden als Kriegsgefangene oder durch Razzien rekrutiert und Ostarbeiter genannt.
Barackenlager für Zwangsarbeiter in Neukirchen-Vluyn Der Umgang mit den Ostarbeitern und ihre Unterbringung waren profit- und in den allermeisten Fällen nicht an ethischen Werten orientiert; ein Beispiel dafür ist das 1943 errichtete ehemalige Barackenlager „Industriestraße“. Hier waren 144 Ukrainer unter extremen Bedingungen für den Einsatz in der Steinkohlenzeche Niederberg stationiert. Die beschreibende Tafel ist an der Kreuzung von Ernst-Moritz-Arndt-Straße und Siebertstraße aufgestellt. Die Anlage umfasste 3 Wohnbaracken, 1 Wirtschaftsbaracke und eine sogenannte Führerbaracke. Heute ist keine Bausubstanz mehr erhalten; der erhaltene Platz dokumentiert räumliche Kontinuität. In Neukirchen-Vluyn erinnern weitere Tafeln an die Zwangsarbeit: an der Niederrheinallee, an der Holtmannstrasse und auf dem Friedhof Neukirchen.
(Kai-William Boldt, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V., 2015)
Internet www.derwesten.de: Erinnerung an die Zwangsarbeiter des 2. Weltkriegs (WAZ online vom 04.11.2014, abgerufen: 02.01.2015; Inhalt nicht mehr verfügbar 12.06.2023)
Literatur
Doerth, Hans Jürgen; Heith, Holger; Kemper, Ulrich; Koch, Ina; Pechmann, Peter (1992)
Zwangsarbeiter in Neukirchen-Vluyn 1939-1945. Köln.
Hermann, Gertrude; Hermann, Wilhelm (2003)
Die alten Zechen an der Ruhr. Königstein im Taunus (5. völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage).
Barackenlager Industriestraße auf der Zeche Niederberg
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