Hinter dem Gelände des Schulbiologischen Zentrums FreiLuGa (Freiluftgartenschule) in Köln-Müngersdorf befindet sich das Areal einer ehemaligen Baumschule. Auf den 8 Hektar der Waldschule Belvedere zog die Stadt Köln Straßenbäume hoch. Aus der Luft lässt sich die Fläche deutlich von der Freiluftgartenschule unterscheiden.
Obwohl die Baumschule seit über 20 Jahren nicht mehr bewirtschaftet wird, lassen sich noch deutlich die einheitlichen Reihen erkennen. Ein Hauptweg führt in Nord-Süd-Richtung durch das Gelände. Von ihm zweigen kleinere Wege ab, die zwischen den Bäumen durch führen. In Reih und Glied stehen hier unter anderem Buchen, Eichen und verschiedene Nadelbäume. In manchen Teilbereichen ist die Verwilderung schon weiter fortgeschritten als in anderen. Es sind kleine Freiflächen, Miniaturlichtungen entstanden, auf denen sich einige Pflanzen wie verschiedene Gräser angesiedelt haben. Diese natürliche Sukzession macht die langsam verwildernde Fläche zu einem wichtigen Kulturlandschaftselement für Tiere. Sie erhalten hier einen neuen Lebensraum, der zu Zeiten der intensiven Nutzung des Geländes durch die Baumschule nicht gegeben war.
Um diese kleine Wildnis in Müngersdorf in ihrem Entstehen zu unterstützen und zu erhalten, ist der Bereich eingezäunt und nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Es gibt aber Pläne einen Teil im Randbereich öffentlich nutzbar zu machen, den Rest der Fläche der FreiLuGa zu überschreiben. Auf diese Weise könnten Besucher, in erster Linie Kinder, das Areal betreten und den Lebensraum Wald aus nächster Nähe kennenlernen. Gleichzeitig bliebe die Baumschule vor zu großer Aktivität geschützt. Eine Besonderheit der ehemaligen Waldschule Belvedere ist ihr Buchenbestand. Die Buchen, die hier gezogen werden, enthalten Genmaterial von Buchen aus dem Gremberger Wäldchen. Diese gehören zum letzten natürlichen Waldbestand Kölns und sollten in der Baumschule nachgezogen werden und somit erhalten bleiben. Buchenwälder waren zu Zeiten der Entstehung Kölns noch ein prägender Bestandteil der Landschaft.
Wälder zu Zeiten der Römer Als die Römer in Köln bzw. der Colonia Claudia Ara Agrippinensium wohnten, bestimmten Wiesen, Äcker und vor allem weite Wälder das Landschaftsbild rund um die Stadt. Doch bereits die Römer begannen damit den Wandel einzuleiten. Sie benötigten viel Holz, zum Heizen der Häuser, zum Kochen, und besonders zum Bau von Befestigungsanlagen und Kriegsgerät, später zur Gewinnung von Holzkohle. Die Abholzung der Wälder ging stetig voran, die für die Kölner Region einst typischen Buchenwälder nahmen immer mehr ab. Alte Straßen- und Ortsnamen weisen auf die Bedeutung hin, die die Buche früher für die Bevölkerung gehabt hat: Buchenweg, Buchenpfad, Buchforststraße, Buchholzstraße, Buchheim.
Quelle Persönliche Gespräche mit den Herren Michael Hundt und Jonas Schreibwies über POIs im äußeren Grüngürtel am 11.11.2013 und mit Frau Angelika Burauen über die FreiLuGa, 20.01.2014.
Internet www.koelner-festungsbauten.de: Stadtbefestigung im Kaiserreich – Zwischenwerk Va Müngersdorf (abgerufen 08.10.2014) ratsinformation.stadt-koeln.de: Beschlussvorlage – Regionale 2010. Landschaftspark Belvedere. Teilbereich ehemalige Baumschule (abgerufen 07.10.2014) offeneskoeln.de: Landschaftspark Belvedere – Lageplan (abgerufen 07.10.2014)
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