Die Römer waren die ersten, die Köln zu einer Stadt ausbauten, vorher hat es an der Stelle lediglich kleinere Siedlungen gegeben. Im Vergleich zu den heutigen Ausmaßen Kölns war die Colonia Claudia Ara Agrippinensium ein kleines Städtchen, das nicht mal bis zum heutigen inneren Grüngürtel heranreichte. Außerhalb der Stadtmauern hatten die Römer Äcker und betrieben Landwirtschaft. Der Mittelpunkt so eines großen landwirtschaftlichen Betriebs war häufig eine sogenannte villa rustica. Sie bestand in der Regel aus einem Haupthaus mit mehreren Neben- und Wirtschaftsgebäuden. Alle zum Hof gehörenden Gebäude samt einiger Wiesen und Felder waren zum Schutz vor Plünderern und ungebetenen Gästen meist von einer Mauer umgeben.
Zur Zeit des Römischen Reiches existierten viele dieser Gutshöfe im Umfeld größerer Städte und Militärlager, denn sie waren dafür bestimmt die Bevölkerung und Soldaten mit Lebensmitteln zu versorgen. Aus diesem Grund liegen sie häufig strategisch günstig in der Nähe von Heeres-, Handels- oder Wasserstraßen. Die Grabkammer südlich des Weihers gehörte wahrscheinlich zu solch einem Gutshof, der sich in unmittelbarer Nähe befunden hat.
(Hannah Brüggemann, NABU-Naturschutzstation Leverkusen-Köln, 2014)
Internet
www.naturpark-rheinland.de: Villa Rustica (abgerufen 17.09.2014, Inhalt nicht mehr verfügbar 12.03.2019)