Heute ist sie die älteste Ritterburg im rechtsrheinischen Köln. Eine Besonderheit ist ihr noch intakter Wassergraben. Wasserburgen zeichnen sich durch diese, sie umschließenden Wassergräben oder aber auch natürliche Fließ- oder Stillgewässer aus. Das Wasser diente der Sicherheit der Burgbewohner, weil unerwünschte Besucher dadurch auf Abstand gehalten werden konnten. Die Burgen waren in der Regel nur über eine Zugbrücke erreichbar. Bei Gefahr konnte auch diese einzige Verbindung zwischen Burg und Umland hochgezogen und damit unterbrochen werden. Viele Wasserburgen hatten mit ihren dicken Mauern und den breiten Gräben einen festungsartigen Charakter.
Außerdem typisch für Burgen im Rheinland sind die zwei- oder dreiflügeligen Wirtschaftsgebäude, wie sie auch bei Haus Herl zu sehen sind, die gemeinsam mit dem Wohn- und Herrenhaus die Hauptburg umschließen. Zu Friedenszeiten war die Anlage ein Wirtschaftsbetrieb, in dem die Pächter Ackerbau, Viehwirtschaft, Jagd und Fischerei betrieben. Ein Teil der Zahlungen an den Burgherren tätigten die Pächter in Form von Rohstoffen, einem Anteil des erwirtschafteten Ertrags.
Die Strukturen der nahen Umgebung lassen die ursprüngliche bäuerliche Lebensweise noch erahnen. Gemeinsam mit der Herler Mühle, südöstlich von Haus Herl, durch den Buchheimer Ring getrennt, bilden die beiden Gebäude ein beeindruckendes Ensemble der einstigen Kulturlandschaft. Seit 1984 steht die Mühle und seit 1990 auch die ehemalige Wasserburg unter Denkmalschutz.
(Hannah Brüggemann, NABU-Naturschutzstation Leverkusen-Köln, 2014)
Internet
www.stadt-koeln.de: Mit dem Rad durch Mülheim (abgerufen 18.08.2014)
www.stadt-koeln.de: Leben in Köln - Buchheim (abgerufen 18.08.2014)
de.wikipedia.org: Buchheim (Köln) (abgerufen 18.08.2014)
de.wikipedia.org: Wasserburg (abgerufen 18.08.2014)