Das Römerlager Vetera castra auf dem Fürstenberg bei Xanten

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Fachsicht(en): Archäologie
Gemeinde(n): Xanten
Kreis(e): Wesel
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 38′ 42,87″ N: 6° 28′ 14,09″ O 51,64524°N: 6,47058°O
Koordinate UTM 32.324.997,74 m: 5.724.612,40 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.532.616,39 m: 5.723.536,93 m
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Vetera castra war in seiner Blütezeit eines der größten Legionslager im Römischen Reich und diente zwei Legionen als Standort. Im Umfeld lagen weitere Bauten, wie ein Amphitheater, Exerzierplätze, Badeanlagen sowie eine zugehörige Siedlung. Unter Kaiser Augustus wurde der Fürstenberg etwa ab 12 vor Christus zum Sammelpunkt für Feldzüge ins rechtsrheinische Germanien. In den ersten Marschlagern waren die Soldaten in Zelten untergebracht. Nach der katastrophalen Niederlage des Varus 9 nach Christus diente der Fürstenberg als dauerhafter Garnisonsort mit einem neuen, zur besseren Verteidigung an das natürliche Gelände angepassten, Lager. In seinem Inneren standen Holz-Fachwerk-Bauten. Um 60 nach Christus wurde es planmäßig abgerissen und in Stein mit zum Teil aufwendigem Fassadenschmuck neu gebaut. Mit einer Fläche von zirka 57 Hektar zählte es nun zu den größten Legionslagern im Römischen Reich. Nach Neros Tod 68 nach Christus war Vetera castra Schauplatz erbitterter Kämpfe unter dessen Nachfolgern. Dabei versuchten die aufständischen Bataver sich von der römischen Herrschaft zu befreien und zerstörten das Lager nach mehrmaliger Belagerung 70 nach Christus endgültig. Danach wurde der Ort gemieden. Ein neues Lager mit Siedlung entstand im Bereich der heutigen Bislicher Insel.

Ein Amphitheater gehörte zu jedem römischen Legionslager, aber nur selten sind sie so gut erhalten wie in Xanten-Birten. Die meist zur Schau ausgerichteten Gladiatorenkämpfe, aber auch blutige Tierhatzen mit teils exotischen Tieren waren bei den Legionären sehr beliebt. Das Amphitheater lag unweit der Südostecke des Legionslagers und war von dessen Haupttor aus schnell erreichbar. Wann genau es in der heute erhaltenen Form (zirka 100 Meter mal 90 Meter) angelegt wurde, ist unklar. Für die Zuschauerränge wurden - möglicherweise aus Steinmangel - enorme Erdwälle aufgeschüttet, auf die man hölzerne Sitzbänke als Tribünen setzte. Das Amphitheater fasste rund 10.000 Zuschauer und bot damit ausreichend Platz für die Soldaten der beiden hier stationierten Legionen. Nach der Zerstörung des Lagers 70 nach Christus wurde es vermutlich nicht weiter genutzt. Lange galt das Amphitheater als der Ort, an dem der Heilige Viktor von Xanten den Märtyrertod starb. Er war im 3. Jahrhundert nach Christus angeblich Soldat der sogenannten Thebäischen Legion, was jedoch eine christliche Legende ist. Spätestens ab dem 9. Jahrhundert nach Christus wurde er hier verehrt. Wegen der hervorragenden Akustik wird das Amphitheater auch heute noch für Schauspiele und Konzerte genutzt.

(LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, 2025)

Hinweise
Das römische Lager Vetera castra I ist wertgebendes Merkmal des Landesbedeutsamen Kulturlandschaftsbereiches Xanten (KLB 10.06) und des Kulturlandschaftsbereiches „Die Hees“ (Regionalplan Ruhr 011).

Das Römerlager Vetera castra auf dem Fürstenberg bei Xanten

Schlagwörter
Ort
46509 Xanten - Birten / Deutschland
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Ortsfestes Bodendenkmal gem. § 3 DSchG NW
Fachsicht(en)
Archäologie
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Archäologische Grabung, Archäologische Prospektion, Fernerkundung
Historischer Zeitraum
Beginn -27, Ende 476

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„Das Römerlager Vetera castra auf dem Fürstenberg bei Xanten”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-356519 (Abgerufen: 27. August 2025)
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