Arten auf der Fläche, Maßnahmen und Pflege
Die Untersuchungsfläche befindet sich unter einer Strom-Freileitung, die frei von höheren Bäumen gehalten werden muss. So passt es gut, dass regelmäßig Schafe eingesetzt werden, um den Aufwuchs kurz zu halten. Sie regen nebenbei die Heidekräuter zu neuem, jungem Austrieb an.
In der untersuchten Fläche konnten, auch dies kommt während der naturschutzfachlichen Arbeit vor, aufgrund der kurz vorher durchgeführten Schafbeweidung nur wenige Pflanzenarten angesprochen, das heißt, als Art genau erkannt werden. Unter anderen sind dies die Glocken-Heide (Erica tetralix), der Mittlere Sonnentau (Drosera intermedia) und die Sparrige Binse (Juncus squarrosus), ebenso Torfmoose (Gattung Sphagnum), Pfeifengras (Molinia caerulea) und Besen-Heide (Calluna vulgaris). Die Glocken-Heide kann besser in den tiefer gelegenen, nassen Zonen, während die Besen-Heide besser am trockeneren Rand der kleinen Senke wachsen kann.
Das Braune und das Weiße Schnabelried (Rhynchospora fusca und Rhynchospora alba), sowie der Lungen-Enzian (Gentiana pneumonanthe) finden im Gebiet geeigneten Lebensraum. Alle drei Arten sind nur an besonders nährstoffarmen, nassen Standorten mit niedrigem pH-Wert anzutreffen.
Die Tierwelt
Die Tierwelt in den Aaper Vennekes ist geprägt von vielen Arten, die speziell an Heidelandschaften mit ihren Mooren und Sandheiden angepasst sind. Besonders bemerkenswert ist die gute Population des Moorfroschs (Rana arvalis), der vom Aussterben bedroht ist. Bei den Schmetterlingen sind zum Beispiel der schmalflügelige Heidekrautspanner (Pachycnemia hippocastanaria) und die Kleine Heidekrauteule (Lycophotia porphyrea) zu nennen. Bei den Hautflüglern fallen unter anderem zwei Grabwespen-Arten auf: die Dreizahn-Fliegenspießwespe (Oxybelus trispinosus) und der Schaben-Heuschreckenjäger (Tachysphex obscuripennis).
Auch in den Aaper Vennekes kommt, wie in den Loosen Bergen, eine bemerkenswerte Spinnenart vor, die Gewöhnliche Tapezierspinne (Atypus affinis) - eine eher seltene Art. Nur wo die Tapezierspinne ausreichend vorkommt, kann sich auch die Tapezierspinnen-Wegwespe (Aporus unicolor), deren Brut sich ausschließlich von Tapezierspinnen ernährt, entwickeln. Das Wespenweibchen dringt in die Wohnröhren der Tapezierspinne ein und injiziert den Spinnen ein lähmendes Gift. Sodann legt es ein Ei an die wehrlose Spinne, damit sich die später schlüpfende Wespenlarve von dieser ernähren kann.
(Martina Erzner und Dieter Schneider, Biologische Station Kreis Wesel und Krefeld e.V., 2025. Erstellt im Zuge des Projektes „Kulturhistorische Offenlandbiotope“. Ein Projekt im Rahmen des LVR Netzwerks Kulturlandschaft.)