Auf dieser 8,2 km langen kulturhistorischen Wandertour von Kasel bis an die Riveristalsperre helfen 8 Wissensstationen dabei, das Thema „Wasser im Ruwertal“ von der Antike bis in die heutige Zeit zu erleben.
Welche Bedeutung hat das Ruwertal für die Wasserversorgung von Trier?
Das Ruwertal spielte bereits in römischer Zeit aber auch heute noch, eine wichtige Rolle für die Wasserversorgung der nahegelegenen Stadt Trier. Diese um 17 v. Chr. gegründete Stadt erlebte in der Antike einen enormen Aufstieg und stellte die größte römische Stadt nördlich der Alpen dar. Gegen Ende des 1. Jh. bzw. Anfang 2. Jh. errichteten die Römer einen Aquädukt, die Ruwerwasserleitung. Der Beginn dieser Leitung befindet sich kurz hinter dem Ort Waldrach. Dort wurde das Flusswasser der Ruwer der Leitung zugeführt und nach Trier geleitet. Der Aquädukt folgte dabei dem natürlichen Geländeverlauf des Ruwertals. Am Ende des Tals bog die Leitung dann in das Moseltal ein und folgte diesem moselaufwärts bis nach Trier. Die gesamte Leitungsstrecke beträgt rund 13,4 km. Auf dieser Strecke wies der Aquädukt ein Gefälle von 7,40 m auf, dies entspricht einem durchschnittlichen Gefälle von 0,06%. Täglich wurden etwa 26.000 m³ bzw. 26 Mio. Liter Wasser nach Trier geführt. Diese Menge würde auch aktuell noch ausreichen, um die Kernzone der heutigen Stadt mit ausreichend Frischwasser zu versorgen. In der Antike versorgte die Ruwerleitung große Thermen, kleinere Bäder und zahlreiche öffentliche Brunnen.
Aber nicht nur in der Antike spielte das Ruwertal eine entscheidende Rolle für die Wasserversorgung der Stadt Trier. Auch das moderne Trier bezieht sein Wasser aus dem Ruwertal, und zwar aus der Riveristalsperre. Die Trinkwassertalsperre versorgt seit 1958 die Stadt Trier mit Wasser aus dem Hochwald. Der Höhenunterschied zwischen der Talsperre und der Stadt Trier ist so groß, dass das Wasser mit eigenem Gefälle fließt. Während die römische Wasserleitung entlang der Talflanken verlief, nimmt das Riveriswasser den kürzesten Weg und muss deshalb zweimal durch Stollen geleitet werden.
Was kann ich auf dem Weg erleben?
Der Weg ist durchgängig beschildert und an allen Stationen verstecken sich hinter den QR-Codes spannende Fakten zu verschiedenen Fragen zum historischen Erbe rund um die Trinkwasserversorgung aus dem Ruwertal. An verschiedenen Standorten erscheint mittels moderner Visualisierungstechnik der ARGO-App die römische Wasserleitung wie in seiner Blütezeit.
Um die Stationen chronologisch abzuwandern, ist der Start an der Tourist-Information Ruwer in Kasel empfehlenswert. Einzelne Stationen können aber auch bequem direkt mit dem Auto angefahren werden. Hier die Infos zu Parkmöglichkeiten.
Parkmöglichkeiten
Parkplätze befinden sich...
- an der Tourist-Information Ruwer in Kasel (49°44'24.4„N 6°44'34.2“E)
- am Originalstück der römischen Wasserleitung in Waldrach (49°44'24.4„N 6°44'34.2“E)
- Nachbau der römischen Wasserleitung an der Ruwertalstraße bei Waldrach (49°44'24.4„N 6°44'34.2“E)
- Wanderparkplatz an der Riveristalsperre (49°42'54.5„N 6°45'55.2“E)
(Florian Tanz, Trier; Team der Touristinformation der Verbandsgemeinde Ruwer, 2025)