Kurpark Sinzig mit Kurhaus und Badehaus

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Sinzig
Kreis(e): Ahrweiler
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 33′ 9,86″ N: 7° 14′ 34,17″ O 50,55274°N: 7,24282°O
Koordinate UTM 32.375.521,83 m: 5.601.564,00 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.588.121,89 m: 5.602.629,96 m
  • Kurpark Sinzig (2023)

    Kurpark Sinzig (2023)

    Copyright-Hinweis:
    Heinz Grates / www.aw-wiki.de
    Fotograf/Urheber:
    Heinz Grates
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Villa und Badehaus im Kurpark Sinzig

    Villa und Badehaus im Kurpark Sinzig

    Copyright-Hinweis:
    Urheber unbekannt / Bildarchiv Foto Flück
    Fotograf/Urheber:
    unbekannt
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Villa im Kurpark Sinzig

    Villa im Kurpark Sinzig

    Copyright-Hinweis:
    Mathilde Flück / Bildarchiv Foto Flück
    Fotograf/Urheber:
    Mathilde Flück
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Villa im Kurpark Sinzig

    Villa im Kurpark Sinzig

    Copyright-Hinweis:
    Mathilde Flück / Bildarchiv Foto Flück
    Fotograf/Urheber:
    Mathilde Flück
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Kurpark Sinzig

    Kurpark Sinzig

    Copyright-Hinweis:
    Heimatmuseum Schloss Sinzig (SI-04-DO-4462)
    Fotograf/Urheber:
    unbekannt
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Der ehemalige Kurpark von Sinzig liegt gegenüber der Einmündung der Kripper Straße in die Kölner Straße. Früher stand das Sinziger Kurhaus in dem Park; die Toreinfahrt zum Kurpark ist heute noch erhalten. Auf dem ursprünglich rund fünf Hektar großen Gelände befinden sich mehrere Brunnen des Sinziger Mineralbrunnens. Nördlich schloss sich einst das Gelände des Mineral-Schwimmbads Sinzig an.

Ein Kur-Betrieb fand statt von 1857 bis 1865 und dann wieder ab Ende 1927. Die Kur-Einrichtungen bestanden ursprünglich aus einer Villa, in der die Besitzer-Familie wohnte, die aber auch das Haupthaus des Kurbetriebs darstellte, einem Badehaus - auch als Sanatorium bezeichnet – mit lang-rechteckigem Grundriss und einem Musikpavillon, eingebettet in eine kleine Parkanlage. In Villa und Badehaus gab es insgesamt 37 Zimmer für Kurgäste. Im Musikpavillon wurde vor dem Zweiten Weltkrieg sonntags Blasmusik gespielt. Beschäftigt war ein eigener Kurarzt. Dem eisenfreien Sinziger Mineralwasser wurde Heilkraft bei einer ganzen Reihe von Erkrankungen bescheinigt, verabreicht in Form von Bade-, Fango- und Trinkkuren. Im Badehaus gab es unter anderem 14 Badestuben für diverse Kur-Anwendungen. Ein besonderer Schwerpunkt des Kurangebotes lag auf dem Betrieb einer Diätkuranstalt, geleitet von der Kurärztin Dr. Wirz-Köch und dem Brunnenarzt Dr. Wirz, die vorher beide in Bad Neuenahr praktizierten.

Gäste kamen per Schiff oder Bahn nach Remagen und wurden dort abgeholt. Der später hierfür eingesetzte Bus wurde ebenfalls für Ausflüge der Kurgäste in die Region genutzt.

Während des Zweiten Weltkriegs (ab 1943) war ein Erholungsheim für bis zu 50 Kinder aus dem Kreisgebiet im Badehaus eingerichtet.

Nach dem Krieg wurden zunächst Heimatvertriebene in den Zimmern untergebracht. Der Kurbetrieb entwickelte sich in den folgenden Jahren zunächst ansehnlich mit wachsenden Besucherzahlen, war aber bald unrentabel. Der Kurbetrieb wurde 1960 eingestellt.

Im ehemaligen Kurhaus waren nach Ende des Kurbetriebs Wohnungen eingerichtet, am Ende stand es leer. 1987/88 wurde es gesprengt und abgetragen. Heute erinnert nur noch der alte Baumbestand an bessere Zeiten.

(Karin Baum-Schellberg, Sinzig, 2024 / Jürgen Haffke, Bonn, 2024 / Elmar Knieps, Sinzig, 2025)

Quelle
Das Kurhaus Sinzig rüstet sich - Sinziger Zeitung vom 21.04.1934

Internet

Literatur

Adams, Hans-Werner / Landkreis Ahrweiler (Hrsg.) (2014)
Die Barbarossastadt Sinzig war zeitweilig ein Kurbad. Geschichtliches über "Bad Sinzig". In: Heimat-Jahrbuch Kreis Ahrweiler 2014, S. 119-123. Monschau.
Haffke, Jürgen (2009)
Kulturlandschaften und Tourismus. Historisch-geographische Studien in Ahrtal und Hocheifel (Nürburgring). Bonn.
Kleinpass, Hans / Haffke, Jürgen; Koll, Bernhard (Hrsg.) (1983)
Sinzig von 1815 bis zur Gebietsreform 1969. In: Sinzig und seine Stadtteile - Gestern und Heute. Sinzig, S. 156-329. Sinzig.
Schneider, Hans Uwe / Landkreis Ahrweiler (Hrsg.) (2013)
Zur Geschichte der medizinischen Einrichtungen in Sinzig. In: Heimat-Jahrbuch Kreis Ahrweiler 2013, S. 151-155. Monschau.

Kurpark Sinzig mit Kurhaus und Badehaus

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Kölner Straße
Ort
53489 Sinzig
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1857, Ende 1987 bis 1988

Empfohlene Zitierweise

Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt steht unter der freien Lizenz CC BY 4.0 (Namensnennung). Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
Karin Baum-Schellberg (2024), Jürgen Haffke (2024), Elmar Knieps (2025): „Kurpark Sinzig mit Kurhaus und Badehaus”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-355965 (Abgerufen: 4. Dezember 2025)
Seitenanfang