Sinziger Mineralbrunnen

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Sinzig
Kreis(e): Ahrweiler
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 33′ 1,75″ N: 7° 14′ 35,88″ O 50,55049°N: 7,2433°O
Koordinate UTM 32.375.549,55 m: 5.601.312,70 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.588.159,76 m: 5.602.379,91 m
  • Sinziger Mineralbrunnen um 1957

    Sinziger Mineralbrunnen um 1957

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  • Sinziger Mineralbrunnen (2025)

    Sinziger Mineralbrunnen (2025)

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  • Sinziger Mineralbrunnen (1950er Jahre)

    Sinziger Mineralbrunnen (1950er Jahre)

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  • Stadtwerke Sinzig und Sinziger Mineralbrunnen

    Stadtwerke Sinzig und Sinziger Mineralbrunnen

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  • Faltblatt Sinziger Mineralbrunnen

    Faltblatt Sinziger Mineralbrunnen

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  • Mineralwasserflaschen des Sinziger Brunnens (1960er Jahre)

    Mineralwasserflaschen des Sinziger Brunnens (1960er Jahre)

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  • Sinziger Mineralbrunnen (1953)

    Sinziger Mineralbrunnen (1953)

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    Mineralwasserflasche Sinziger Silber

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    Sinziger Mineralbrunnen (1960er Jahre)

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    Sinziger Mineralbrunnen (2012)

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    Sinziger Mineralbrunnen (1960er Jahre)

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    Sinziger Mineralwasserflasche aus Steinzeug

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1853 erbohrte und fasste A. Rosenbaum eine bekannte, aber verschüttete Mineralwasser-Quelle nahe der Ahr in Sinzig. Auf Basis dieser Quelle baute er einen Mineralwasser-Versandhandel auf. Das in Tonkrüge abgefüllte Kohlensäurehaltige Wasser verkaufte er in der Region und bis nach Bonn. Nach einem Verkauf im Jahr 1855 führte der neue Eigentümer, Erlenmeyer, das Geschäft fort, allerdings längstens bis 1865. Nach der Zahlung einer hohen Abfindung durch Georg Kreuzberg, dem Betreiber des Apollinaris Brunnens und des Kurbetriebs in Bad Neuenahr, stellte Erlenmeyer den Vertrieb des Sinziger Mineralwassers ein. Auch der Kurbetrieb wurde eingestellt.

Carl Baum kaufte den Sinziger Brunnen 1921. Er modernisierte des Betrieb und ließ eine Abfüllanlage installieren, die ab 1929 genutzt werden konnte. So war es möglich, den Wasserversandhandel zu intensivieren. Der Betrieb florierte bald.

Nach dem Tod von Carl Baum im Jahr 1936 übernahmen die Söhne Alfred und Ernst den Betrieb. 1971 wurden deren Söhne Hans Karl und Siegfried zu Geschäftsführern.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Wasserabfüllung stark ausgebaut. Das Mineralwasser wurde zunächst nach Wuppertal bzw. das bergische Städtedreieck geliefert, dann auch in Richtung Düsseldorf, Mönchengladbach und ins Ruhrgebiet. Sinziger war dort bald das Synonym für Mineralwasser. 1953 wurde die erste vollautomatische Abfüllanlage in Betrieb genommen.

1953 heißt es in der Publikation „Rheinland-Pfalz - Kultur und Wirtschaft“ über den Sinziger Brunnen: „Sinziger Mineralbrunnen Gebr. Baum. Sinzig am Rhein. Bereits vor 100 Jahren wurde der Sinziger Mineralbrunnen entdeckt und in Krügen versandt. Heute erfolgt die Abfüllung des Mineralwassers in modernst eingerichteten Betriebsgebäuden auf mechanischem Wege. Von den Ärzten wird das Sinziger Mineralwasser wegen seiner Bestandteile als heilkräftig empfohlen. Besonders ist die starke und nachhaltige Heilkraft bei Herz-, Gefäß-, Zucker-, Gicht-. Blasen- und Frauenleiden anerkannt.“

Das Wasser wurde mit einer werkseigenen LKW-Flotte ausgeliefert. Mitte der 1960er Jahre standen rund 170 Tonnen Transportkapazität zur Verfügung; etwa 160.000 0,5 Liter-Flaschen konnten täglich ausgeliefert werden. In den 1970er Jahren waren rund 120 Menschen im Brunnenbetrieb beschäftigt.

Vor dem Brunnen gab es eine Zapfstelle, an der die Einwohner Sinzigs kostenlos Mineralwasser für den privaten Gebrauch anzapfen konnten. Die Zapfstelle war bis in die 1990er Jahre in Betrieb.

Zeitweise füllte der Sinziger Mineralbrunnen auch Heilwasser ab (1984/85), was aber nicht lohnend war und schnell wieder eingestellt wurde. Die Anerkennung als Heilwasser war zuerkannt worden, der Produktionsprozess wurde vom Apotheker Schweikert überwacht.

1989 verkaufte die Familie Baum den Brunnenbetrieb an die Apollinaris Brunnen AG, ein Tochterunternehmen der Brau und Brunnen AG. Seit 2005 gehört der Sinziger Brunnen dem Familienunternehmen Franken Brunnen. Vertrieben werden Mineralwasser und Limonaden der Marken Sinziger sowie Ahrtal Quelle.
Bei der Flutkatastrope im Ahrtal im Juli 2021 wurde der Brunnenbetrieb erheblich in Mitleidenschaft gezogen, konnte nach Aufräum- und Instandsetzungsarbeiten aber im März 2022 den Betrieb wieder aufnehmen.

(Karin Baum-Schellberg, Sinzig, 2024 / Jürgen Haffke, Bonn, 2024 / Elmar Knieps, Sinzig, 2025)

Quellen
Freundliche Hinweise von Frau Monika Michno, geb. Geef, Bonn.
Rheinland-Pfalz - Kultur und Wirtschaft 1953, S. 447.

Internet
www.sinziger.de: Sinziger - Geschichte (abgerufen 17.02.2025)
de.wikipedia.org: Sinziger (Mineralwasser) (abgerufen 17.02.2025)
www.aw-wiki.de: Sinziger Mineralbrunnen GmbH (abgerufen 17.02.2025)
www.rhein-zeitung.de: Nach der Ahrflut: In Sinzig sprudeln wieder die Mineralwässer - 21.03.2022 (abgerufen 17.02.2025)
ga.de: Wasser sprudelt seit Generationen aus der Quelle 04.06.2003 (abgerufen 31.03.2025)

Literatur

Adams, Hans-Werner / Landkreis Ahrweiler (Hrsg.) (2014)
Die Barbarossastadt Sinzig war zeitweilig ein Kurbad. Geschichtliches über "Bad Sinzig". In: Heimat-Jahrbuch Kreis Ahrweiler 2014, S. 119-123. Monschau.
Haffke, Jürgen (2009)
Kulturlandschaften und Tourismus. Historisch-geographische Studien in Ahrtal und Hocheifel (Nürburgring). Bonn.

Sinziger Mineralbrunnen

Schlagwörter
Ort
53489 Sinzig
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Schriften, Auswertung historischer Fotos, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1853

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Empfohlene Zitierweise
Karin Baum-Schellberg (2024), Jürgen Haffke (2024), Elmar Knieps (2025): „Sinziger Mineralbrunnen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-355963 (Abgerufen: 1. August 2025)
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