Versuchsstollen „Bärenhöhle“ in der Hardt

Höhle in der Hardt

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Archäologie, Naturschutz
Gemeinde(n): Bergisch Gladbach
Kreis(e): Rheinisch-Bergischer Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 58′ 45,37″ N: 7° 10′ 29,38″ O 50,97927°N: 7,17483°O
Koordinate UTM 32.371.875,73 m: 5.649.105,19 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.582.549,04 m: 5.649.997,78 m
  • Der als "Bärenhöhle" bekannte Versuchsstollen östlich des Parkplatzes von Haus Hardt (2024).

    Der als "Bärenhöhle" bekannte Versuchsstollen östlich des Parkplatzes von Haus Hardt (2024).

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  • Das Stollenmundloch des Versuchstollens in der Hardt wurde in den massiven Fels gesprengt (2024).

    Das Stollenmundloch des Versuchstollens in der Hardt wurde in den massiven Fels gesprengt (2024).

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  • Blick durch das Stollenmundloch in der Hardt nach draußen (2024).

    Blick durch das Stollenmundloch in der Hardt nach draußen (2024).

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  • Der Versuchstollen "Bärenhöhle" in der Hardt knickt nach etwa 12 Metern leicht ab. Blick von dort Richtung Stollenmund (2024).

    Der Versuchstollen "Bärenhöhle" in der Hardt knickt nach etwa 12 Metern leicht ab. Blick von dort Richtung Stollenmund (2024).

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  • Grubenriss mit dem Versuchsstollen (vor 1886)

    Grubenriss mit dem Versuchsstollen (vor 1886)

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Auf der Halde des Maschienenschachtes der Grube Blücher befindet sich heute der große Wanderparkplatz des Naturfreundehauses Hardt. Nach Osten verläuft von dort ein Weg auf einem aus Haldenmaterial angeschütteten Damm über das benachbarte Bachtal. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich am unteren Hang ein gut einsehbares Stollenmundloch, das unter dem täuschenden Namen „Bärenhöhle“ bekannt ist.

Tatsächlich handelt es sich dabei aber um einen Versuchsstollen des 19. Jahrhunderts. In welchem genauen Jahr dieser mit Sprengstoff in den Berg getrieben wurde, ist nicht bekannt. Damit wurde untersucht, ob unter einem am oberen Hang liegenden Pingenzug noch Erze vorhanden waren. Da dies nicht der Fall war, wurden die Arbeiten nach knapp 20 Metern eingestellt. Der Stollen zieht zunächst etwa 12 Meter gerade in den Berg und knickt dann leicht nach rechts ab. Dort endet er nach etwa 7,50 weiteren Metern direkt unter der ersten Pinge des obertägig noch gut erkennbaren Altbergbaus.

Da der Stollen im festen Gestein stabil stand, konnte er ohne weiteren Ausbau erhalten bleiben und erschien für die Lagerung von Sprengstoff geeignet. Im Februar 1886 erteilte der königliche Bergrat Emil Buff die Erlaubnis, in dem „mit drei Türen versehenen alten Stollen Sprengöl enthaltende Sprengstoffe in einer Menge von bis zu fünfhundert kg aufzubewahren, unter der Bedingung, daß durch zweckentsprechende Anbringung von Strohmatten oder Anwendung von Pferdedünger ein Sinken der Temperatur unter 8° C verhindert wird.“

Nach dem Betriebsende wurden die Türen ausgebaut und der Ursprung des Stollens geriet in Vergessenheit. Dieser wurde nun fälschlich als Bärenhöhle bezeichnet, ein Name der sogar auf amtlichen Karten eingetragen wurde. Der bis heute vollständig erhalten gebliebene Stollen stellt das einzige noch frei zugängliche Zeugnis des untertägigen Bergbaus im Bensberger Revier dar.

(Peter Schönfeld, BGV Rhein-Berg, 2024)

Literatur

Geurts, Gerhard; Ommer, Herbert; Stahl, Herbert / Förderverein des Bergischen Museums für Bergbau, Handwerk und Gewerbe (Hrsg.) (2004)
Das Erbe des Erzes, Band 2. Die Gruben auf den Gangerzlagerstätten im Erzrevier Bensberg. 70f, Bergisch Gladbach.

Versuchsstollen „Bärenhöhle“ in der Hardt

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Hardt
Ort
51429 Bergisch Gladbach - Herkenrath
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Archäologie, Naturschutz
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung, Vor Ort Dokumentation
Historischer Zeitraum
Beginn vor 1886

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Peter Schönfeld: „Versuchsstollen „Bärenhöhle“ in der Hardt”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-355619 (Abgerufen: 30. April 2025)
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