Historische Steinbrüche und Steingruben am Finkenberg

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Blankenheim (Nordrhein-Westfalen)
Kreis(e): Euskirchen
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 25′ 58,03″ N: 6° 39′ 22,62″ O 50,43279°N: 6,65628°O
Koordinate UTM 32.333.554,02 m: 5.589.376,72 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.546.672,83 m: 5.588.754,59 m
Am südlichen Hang des Finkenbergs in Richtung Ahrtal finden sich an vielen Stellen flache Steingruben und Reste alter Steinbrüche.

Auf den Karten der Topographischen Aufnahme der Rheinlande (1801 bis 1828) von Jean Joseph Tranchot und Karl von Müffling finden sich diese Steinbrüche auf Blatt 129 „Blankenheim“ verzeichnet. Auf der zwischen 1836 und 1850 erarbeiteten Preußischen Uraufnahme erscheinen sie auf Blatt Nr. 3209.

Da im Bereich des historischen Ortskerns von Blankenheim nur Kalkstein vorkommt, musste die besser als Baumaterial geeignete Grauwacke auf dem benachbarten Finkenberg abgebaut werden. Hier wurden über Jahrhunderte hinweg Steine und Platten aus Grauwacke gewonnen, die dann im historischen Ortskern von Blankenheim und auf der Burg Blankenheim Verwendung fanden. So dürften etwa die Bodenplatten der Katholischen Pfarrkirche Sankt Mariä Himmelfahrt sowie der Rokoko-Kapelle Hülchrath vom Finkenberg stammen.
Als Beleg hierfür lässt sich eine Pachturkunde der Jahre 1760 bis 1766 anführen. Darin wird dem Blankenheimer Bürger Johann Caspar Scherer, Steinhauermeister, seitens des Blankenheimer Pastors Zours ein Steinbruch, gelegen auf dem Finkenberg, auf sechs Jahre verpachtet. Zu den Bedingungen heißt es unter anderem:
  1. Von jeder Karre Steine und Platten, die er vom Steinbruch abfährt, solle Scherer dem jeweiligen Pastor acht Albus zahlen.
  2. Die abgelieferten Karren solle Scherer mit Tag und Datum „auff sein Gewissen als ein ehrliebender Mann“ aufschreiben
  3. Alle Viertel Jahre solle Scherer eine Liste der abgefahrenen Karren vorlegen und daraufhin die Zahlungen leisten.
Nach dem Tod Johann Caspar Scherers übernahm dessen ältester Sohn Johann Heinrich im Jahr 1766 den Steinbruch zu einer jährlichen Pacht von zwei Reichstalern. „Dabe(i) solle er, wie verabredet, ein(en) Stein in die Pfarrkirch(e) fertig lie(f)ern.

(Markus M. Schmitz, Blankenheim (Ahr), 2024)

Historische Steinbrüche und Steingruben am Finkenberg

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Finkenberg
Ort
53945 Blankenheim
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Geländebegehung/-kartierung, Archivauswertung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger

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Markus M. Schmitz: „Historische Steinbrüche und Steingruben am Finkenberg”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-355492 (Abgerufen: 3. August 2025)
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