Römische Bäderanlage am Collegium Albertinum

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Fachsicht(en): Archäologie, Landeskunde
Gemeinde(n): Bonn
Kreis(e): Bonn
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 43′ 57,73″ N: 7° 06′ 28,37″ O 50,7327°N: 7,10788°O
Koordinate UTM 32.366.474,09 m: 5.621.808,38 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.578.259,22 m: 5.622.496,91 m
  • Der Eingang zur römischen Bäderanlage auf dem Parkplatz des Collegium Albertinum an der Adenauerallee in Bonn (2024).

    Der Eingang zur römischen Bäderanlage auf dem Parkplatz des Collegium Albertinum an der Adenauerallee in Bonn (2024).

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  • Ansicht der römischen Bäderanlage am Collegium Albertinum vom Eingangsbereich des Ausstellungsraums gesehen (2024).

    Ansicht der römischen Bäderanlage am Collegium Albertinum vom Eingangsbereich des Ausstellungsraums gesehen (2024).

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  • Die Replik einer Merkurstatue in der römischen Bäderanlage am Collegium Albertinum (2024).

    Die Replik einer Merkurstatue in der römischen Bäderanlage am Collegium Albertinum (2024).

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  • Ansicht der römischen Bäderanlage am Collegium Albertinum vom Ende des Ausstellungsraums im Keller gesehen (2024).

    Ansicht der römischen Bäderanlage am Collegium Albertinum vom Ende des Ausstellungsraums im Keller gesehen (2024).

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  • Überreste der römischen Bäderanlage am Collegium Albertinum im Eingangsbereich des Ausstellungsraums im Keller (2024).

    Überreste der römischen Bäderanlage am Collegium Albertinum im Eingangsbereich des Ausstellungsraums im Keller (2024).

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  • Mauerreste der römischen Bäderanlage am Collegium Albertinum in der Mitte des Ausstellungsraums im Keller (2024).

    Mauerreste der römischen Bäderanlage am Collegium Albertinum in der Mitte des Ausstellungsraums im Keller (2024).

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In einer unterirdischen Ausstellung beim Collegium Albertinum an der Adenauerallee können die Überreste einer römischen Bäderanlage besichtigt werden. Der Treppenabgang zum Ausstellungsraum befindet sich auf dem Parkplatz des Collegium Albertinum. Tagsüber ist die Ausstellung kostenfrei zugänglich. Tafeln erklären den Fundort sowie die Geschichte der römischen Siedlung, die sich einst in diesem Bereich des Rheinufers befand.

Siedlungsgeschichte
Auf dem Gelände einer ehemaligen römischen Siedlung nahe des Rheins an der heutigen Adenauerallee wurde 1892 das Collegium Albertinum erbaut. In Bonn als „Kaplönchensfabrik“ bezeichnet, diente es Priesterkandidaten während ihres Studiums als Wohnsitz. Ende Februar 2024 wurde das Theologenkonvikt ins Kölner Priesterseminar verlegt und der Standort in Bonn aufgegeben.

Bereits während der frühen Bauphase wurden Spuren einer römischen Siedlung gefunden. 1895 wurden erste Mauerreste dokumentiert. Die heute noch zu besichtigenden Relikte der römischen Thermenanlage wurden dagegen erst beim Umbau des Gebäudes zwischen 1988 und 1989 entdeckt. Auch in der Fährgasse und neben dem nahen Hotel Königshof wurden bei Ausgrabungen durch das Rheinische Amt für Bodendenkmalpflege (heute LVR-Amt für Bodendenkmalpflege) Reste der Siedlungen gefunden.

Zur Zeit des Kaisers Augustus (regierte 27 v.-14 n. Chr.) errichtete das römische Militär am Rheinufer mehrere große Bauten aus Holz, die später durch Steinbauten ersetzt wurden. Diese fielen allerdings dem sogenannten Bataveraufstand zwischen 69 und 70 n. Chr. zum Opfer. Die Legio I Minervia, die erste römische Legion, errichtete hier in den achtziger Jahren des 1. Jahrhunderts neue Gebäude, was die Stempel der Legion auf den verwendeten Ziegelsteinen belegen. Sie wurden im 2. und 3. Jahrhundert mehrfach umgebaut und nach ihrer Zerstörung während der Frankeneinfälle 275 nicht wiederaufgebaut.
Die Gebäude waren mutmaßlich Teil eines Verwaltungssitzes oder Magazins des römischen Militärs und lagen etwas außerhalb des Legionslagers.
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Archäologische Befunde
Insgesamt wurden im Areal der Ausgrabungen sieben Bauten identifiziert. Bei Bau I handelte es sich wohl um einen Innenhof mit einer Abwasserleitung und umgebenden Räumen. Bau II ist ebenfalls ein Innenhof mit einem Wasserbecken und angeschlossenen Räumlichkeiten, dessen Nutzung nicht bestimmt werden konnte. Mehrere Einzelgebäude wurden zu Bau III zusammengefasst. Anscheinend handelte es sich um Magazine, wobei ein Gebäude als Koch- und Vorratsstelle genutzt wurde. Bei den Bauarbeiten 1988 wurden zwei große Räume gefunden, die als Bau IV bezeichnet werden. Sie liegen an der Westfront des Collegium Albertinum und beinhalten auch ein Hypokaustum, eine Art antike Fußbodenheizung, mit der sowohl die Räume als auch die Becken der Thermen beheizt werden konnten.
Die in der unterirdischen Ausstellung beim Collegium Albertinum gezeigten Überreste gehören zu Bau V, einer römischen Badeanlage, die sich wahrscheinlich im Wohnhaus eines Offiziers befand.

Im Südflügel des Albertinums wurde 1895 ein Wasserbecken freigelegt. 1988 fand man hier außerdem einen Anschlusskanal sowie mehrere Räume mit Estrichfußboden, einer davon recht groß und mit einem Hypokaustum ausgestattet, offenbar die Überreste eines separat gelegenen Badegebäudes mit Warm-, Lauwarm- und Kaltbädern. Bau VII wurde bei Bauarbeiten 1895 und 1955 entdeckt und dokumentiert. Demnach lagen hier massive Fundamente, Estrichböden sowie eine Fußbodenheizung. Was der Nutzen dieses Gebäudes war, ließ sich nicht feststellen.
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(Antonia Frinken, LVR-Abteilung Digitales Kulturerbe, 2024)

Internet
de.wikipedia.org: Collegium Albertinum (abgerufen 19.08.2024)
ga.de: Artikel des Bonner Generalanzeigers zur Verlagerung des Theologenkonvikts von Bonn nach Köln (abgerufen 19.08.2024)

Römische Bäderanlage am Collegium Albertinum

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Adenauerallee 19
Ort
53111 Bonn - Zentrum
Fachsicht(en)
Archäologie, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Geländebegehung/-kartierung, Vor Ort Dokumentation
Historischer Zeitraum
Beginn 80 bis 90, Ende 275

Empfohlene Zitierweise

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Empfohlene Zitierweise
Antonia Frinken: „Römische Bäderanlage am Collegium Albertinum”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-355447 (Abgerufen: 11. Dezember 2024)
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